Untersuchung ergibt: Menschen mit dickem Bauch sterben eher an einer Herz-Kreislauf-Krankheit als Menschen mit anderer Fettverteilung.

München. Ein dicker Bauch gefährdet insbesondere die Gesundheit normalgewichtiger Menschen. Sie haben ein deutlich höheres Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Krankheit zu sterben als Menschen mit einer anderen Fettverteilung im Körper. Das bestätigt eine gestern auf dem Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie in München vorgestellte Studie.

Die Forscher um Prof. Karine Sahakyan hatten 12.785 US-Amerikaner im Alter von mindestens 18 Jahren untersucht. Sie unterteilten die Menschen in drei Gruppen mit unterschiedlichem Body-Mass-Index (BMI), dem Verhältnis von Gewicht zu Größe: normal, übergewichtig und fettleibig. Zudem wurde jede der drei Gruppen in zwei Untergruppen geteilt - je nach Verhältnis von Taille zu Hüfte.

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Nach 14,3 Jahren waren 2562 Studienteilnehmer gestorben, darunter 1138 an einer Herz-Kreislauf-Krankheit. Das höchste Todesrisiko aller sechs Untergruppen hatten demnach normalgewichtige Studienteilnehmer mit einem hohen Verhältnis von Taille zu Hüfte. "Die Gesamtsterblichkeit und die Herz-Kreislauf-Sterblichkeit in der Gruppe mit normalem BMI und hohem Taille-Hüft-Verhältnis war sogar höher als bei Fettleibigen", berichten die Studienautoren.

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In den vergangenen Jahren hatten bereits mehrere Studien, unter anderem des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung, bestätigt, dass Bauchfett besonders schädlich ist. Es setzt demnach Botenstoffe frei, die chronische Entzündungen hervorrufen, welche wiederum Herz und Stoffwechsel schädigen. Durch die Entzündungsstoffe wird auch die Gefäßverkalkung begünstigt.

Mit Material von dpa