Eine neue Stiftung mit Hamburger Gründungskapital will individuelle Heilmethoden fördern

Hamburg. Seit gestern ist die Krebsforschung um einen neuen starken Partner reicher geworden: Das in Hamburg und Washington D.C. ansässige Unternehmen Indivumed GmbH hat eine gemeinnützige Stiftung gegründet, die sich der Förderung und Erforschung individualisierter Therapien in der Onkologie widmet. Das Gründungskapital der Stiftung stammt von der Hamburger Familie Schorbach, deren Sohn Stefan an Darmkrebs starb und die damit neue Forschungsansätze unterstützen möchte.

Die individualisierte Krebstherapie ist ein neuer Ansatz, der seit zehn bis 15 Jahren immer intensiver verfolgt wird. "Krebs ist eine hochkomplexe Krankheit, die bei jedem Patienten anders verläuft. Wir wissen viel über das Wachstum von Krebszellen und haben jetzt die technischen Möglichkeiten, die Komplexität zu verstehen," sagt Prof. Dr. Hartmut Juhl, Gründer von Indivumed und Mitglied des Stiftungsrates.

Indivumed betreibt die weltweit führende Tumor-Datenbank für die Entwicklung neuer, maßgeschneiderter Ansätze zur Diagnostik und Therapie von Krebs. Mit der Gründung der Stiftung sind Wege geöffnet, die Entwicklungen schneller in die klinische Anwendung zu bringen. "Es gibt eine große Ungeduld, endlich mehr zu tun als die gängigen Therapien," so Prof. Dr. Juhl. "Die Zeit ist überreif dafür, Therapien gezielt einzusetzen."

Die Indivumed-Stiftung soll für internationale Zusammenarbeit und Vernetzung stehen. Dafür bürgt schon ihr Stiftungsrat, der mit weltweit anerkannten und führenden Persönlichkeiten der Krebsforschung hochkarätig zusammengesetzt ist. Neben Prof. Dr. Hartmut Juhl gehören dazu die renommierten Wissenschaftler Prof. Dr. Bert Vogelstein von der John Hopkins University, Baltimore, USA und Prof. Dr. John Marshall, Georgetown University, Washington D.C. Stiftungsziele sind auch Gründungen von weiteren innovativen onkologischen Zentren der individualisierten Krebsmedizin in Europa, Asien und den USA und nicht zuletzt die Verbesserung der notwendigen Rahmenbedingungen, besonders bei den Aufsichtsbehörden.