Hamilton. Kanadische Zellforscher haben offenbar eine Methode gefunden, menschliches Blut aus Hautzellen herzustellen. Dies könne vor allem Krebspatienten vor langen Wartezeiten auf Transfusionsblut bewahren, berichtete der Leiter der Studie, Mick Bhatia von der McMasters University im kanadischen Hamilton in der Fachzeitschrift "Nature".

Das Blut wird für jeden Patienten aus seiner eigenen Haut gewonnen, so behielten die Blutzellen ihre genetischen Merkmale. Bhatia: "Wir denken, dass wir in Zukunft auf sehr viel wirksamere Weise Blut herstellen können."

Die Entdeckung könnte der Studie zufolge auch dazu führen, dass Chemotherapie-Patienten künftig ohne die heute üblichen Pausen über einen längeren Zeitraum behandelt werden könnten. Aus etwa zwölf Quadratzentimetern Haut könne genug Blut für eine Transfusion gewonnen werden.

Aus Stammzellen von Erwachsenen gewonnenes Blut habe zudem den Vorteil, dass keine embryonalen Stammzellen eingesetzt werden müssten, schrieb Bhatia. Die klinische Tests sollen 2012 beginnen. In fünf bis zehn Jahren könnte die Technik der Studie zufolge ausgereift sein.