Dr. Simon Laban, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, UKE:

Das liegt daran, dass differenzierter Geschmack nur über das Riechen zustande kommt. Die Zunge kann nur die Grundgeschmacksrichtungen unterscheiden: süß, sauer, salzig, bitter und umami - so heißt ein an Fleisch erinnernder Geschmack, der durch Glutaminsäure vermittelt wird. Die feinen Zwischennoten, die Geschmack meist ausmachen, nehmen wir erst wahr, wenn die Nase frei ist. Während wir Nahrungsmittel kauen oder schlucken, steigen Geruchsmoleküle über den Nasenrachen bis zur Riechschleimhaut über den oberen Nasenmuscheln auf. Dort sitzen feine Härchen mit speziellen Rezeptoren, an denen die Geruchsmoleküle andocken und dadurch den Riechnerv aktivieren. Erst durch diesen Geruchssinn können wir z. B. einen süßen Apfel von einer süßen Birne unterscheiden.