Greenpeace entdeckt Importprodukte, die nicht gekennzeichnet sind und somit illegal angeboten werden

Greenpeace hat Schokoriegel mit gentechnisch veränderten Zutaten in deutschen Supermärkten entdeckt. Die aus den USA importierten Produkte seien illegal, da sie nicht wie in der EU vorgeschrieben gekennzeichnet sind, so Greenpeace. Die Umweltschützer hatten die Nestlé-Produkte "Butterfinger" und "Baby Ruth" untersuchen lassen und dabei gentechnisch verändertes Soja sowie Zutaten aus sechs transgenen Maissorten gefunden. Der Verkauf von nicht gekennzeichneten Lebensmitteln, die mehr als Spuren von Gentech-Pflanzen enthalten, ist in den EU-Mitgliedsländern strafbar.

Man beachte selbstverständlich alle einschlägigen Kennzeichnungsvorschriften, konterte Nestlé Deutschland. Nestlé produziere und vertreibe in Deutschland keine Produkte, die gentechnisch veränderte Zutaten enthielten, erklärte das Unternehmen in Frankfurt. Die fraglichen Schokoriegel würden nicht von der deutschen Tochter des Schweizer Lebensmittelkonzerns vertrieben. Tatsächlich handelt es sich um Importprodukte, die für den amerikanischen Markt hergestellt wurden. Dort gebe es keine Kennzeichnungspflicht für Gentechnik-Produkte, so Greenpeace. Importeure machten sich aber strafbar, wenn sie die Produkte in Deutschland anbieten.

Der Umweltverband entdeckte die fraglichen Produkte in Supermärkten (Karstadt/Perfetto, Edeka, Rewe), an Tankstellen, Kiosken, in Videotheken und im Internet. "Greenpeace fordert den Handel auf, nur Importprodukte aus den USA zu verkaufen, die garantiert keine Zutaten aus Gen-Pflanzen enthalten", so Gentechnik-Expertin Stephanie Töwe. Sie pocht auf umfassende Kontrollen der Lebensmittelüberwachung: "Die meisten deutschen Verbraucher wollen sich kein Gen-Food unterjubeln lassen."