München. An einer Entzündung des Augeninneren, die Aderhaut und Netzhaut des Auges betreffen kann, leiden in Deutschland rund 400 000 Menschen. Diese sogenannte Uveitis führt in schweren Fällen sogar zur Erblindung. In Zukunft könnte Betroffenen mit neuen Medikamenten besser geholfen werden - Wirkstoffen, die vor allem zur Rheumatherapie eingesetzt werden. Diese "Biologika" erreichten bei Uveitis vielversprechende Ergebnisse, berichtet die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG).

Die Uvea verläuft als mittlere Gewebeschicht zwischen Lederhaut und Netzhaut und versorgt diese mit Blut und Nährstoffen. "Warum Menschen an einer Uveitis erkranken, ist leider in vielen Fällen noch unklar", sagte Prof. Christian Orloff, Pressesprecher der DOG. Neben Infektionen durch Viren, Pilze oder Bakterien sind häufig Erkrankungen der körpereigenen Abwehr der Grund.

Ärzte behandeln solche Autoimmunerkrankungen seit einigen Jahren erfolgreich mit den neuartigen Biologika. Das sind Medikamente, die gezielt in die Entzündungsreaktion eingreifen, indem sie Botenstoffe blockieren. Die Behandlung der Uveitis mit diesem Medikament ist zurzeit nur in Einzelfällen möglich. Zudem seien weitere Studien nötig, so die Fachgesellschaft.