Ärzte verordneten sechs Prozent mehr als im Jahr zuvor. Jeder Versicherte erhielt demnach fast zehn Arzneimittel-Packungen auf Rezept

Hamburg. Die niedergelassenen Ärzte in Deutschland haben im vergangenen Jahr deutlich mehr Medikamente verordnet als 2009. Jeder Kassenpatient in Deutschland hat im Schnitt Arzneien für 485 Euro verschrieben bekommen. Insgesamt verordneten die niedergelassenen Ärzte den 70 Millionen gesetzlich Versicherten Medikamente im Wert von rund 34 Milliarden Euro, wie die Techniker Krankenkasse (TK) gestern in Hamburg mitteilte. Das sind fast zwei Milliarden Euro (rund sechs Prozent) mehr als ein Jahr zuvor. Die TK beruft sich auf Statistiken des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenversicherungen GKV.

Jeder Versicherte erhielt demnach fast zehn Arzneimittel-Packungen auf Rezept, insgesamt waren es 693 Millionen. Allerdings haben die Mediziner die Rezepte auch im Jahr 2010 regional sehr unterschiedlich ausgefüllt: Am teuersten verschrieben die Ärzte in Mecklenburg-Vorpommern mit rund 599 Euro pro Kopf (24 Prozent über dem Bundesdurchschnitt), am sparsamsten in Bayern mit 443 Euro (knapp neun Prozent weniger als im bundesweiten Mittel). Insgesamt haben die Patienten 2010 Zuzahlungen in Höhe von rund 1,9 Milliarden Euro für Arzneimittel geleistet - 13 Prozent mehr als im Vorjahr.

Hamburg liegt bei den Verordnungen im Bundesvergleich im oberen Mittelfeld. Die in der Stadt niedergelassenen Ärzte haben ihren Kassenpatienten im vergangenen Jahr Arzneimittel in Höhe von 819,6 Millionen Euro verschrieben. Insgesamt gingen 2010 rund 13,8 Millionen Arzneimittel-Packungen über den Apothekentisch.

Auch die Werte der verordneten Packungen variieren unter den Regionen: In Berlin betrug der durchschnittliche Wert je Verordnung rund 60, in der Region Westfalen-Lippe 42 Euro. Hamburg liegt mit rund 58 Euro im oberen Bereich. Mit Zuzahlungen in Höhe von 4,3 Millionen Euro beteiligten sich die Hamburger an den Kosten.