Prof. Hermann Reichenspurner, Direktor des Universitären Herzzentrums am Uniklinikum Eppendorf

Das Blut in den Arterien erhält seine hellrote Farbe durch den Sauerstoff, der an den Blutfarbstoff Hämoglobin in den roten Blutkörperchen gebunden wird. Die Arterien transportieren den Sauerstoff in das Gewebe und geben es dort ab. Das sauerstoffarme Blut, das dann in den Venen zum Herzen zurückfließt, hat eine dunkelrot-bläuliche Farbe. Je weniger Sauerstoff das Blut enthält, umso blauer ist es.

Bei Krankheiten, die mit Sauerstoffmangel einhergehen, nimmt auch das Blut in den Arterien eine blaue Farbe an, zum Beispiel bei einer schweren Herzschwäche, bei Lungenversagen oder Herzfehlern, die dazu führen, dass venöses und arterielles Blut vermischt werden. Dann zeigen zunächst die Lippen sowie die Finger und die Zehen des Patienten eine bläuliche Färbung.