Bonn. Für viele Großeltern ist es eine große Freude, Zeit mit den Enkeln zu verbringen. Nicht immer geht diese aber ohne Konflikte um. Oma und Opa dürfen hier ruhig gelassen sein.

Der Umgang der Großeltern mit ihren Enkeln führt nicht selten zu Konflikten in einer Familie. Eine der Streitfragen: Welche Rolle darf die eigene Erziehung beim Umgang mit den Enkeln spielen?

Großeltern sollten ihre Ideale nicht zu stur auf die Enkel übertragen, findet Christine Sowinski vom Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA). Sie dürfen somit Regeln aufstellen, die Kinder aber zu nichts zwingen.

Ein Beispiel: "Man darf die Regel aufstellen, dass während des Tischgebetes Ruhe herrscht. Aber dass die Enkel das Tischgebet mitsprechen, darf man nicht erzwingen." Gleiches gelte beim Thema Teller leer essen: "Man sollte die Enkel dazu anhalten, den Teller nicht so voll zu machen, dass man das Essen wegwerfen muss", sagt Sowinski. Zum Aufessen sollten Großeltern ihre Enkel aber nicht zwingen.

Dabei dürfen die Regeln durchaus von denen der Eltern abweichen. "Die Großeltern sind kein verlängerter Arm der Eltern, sie dürfen den Kindern also ruhig etwas anderes vorleben, als sie es von zu Hause kennen." So entstehe für die Kinder eine Eltern-Welt, eine Kindergarten- oder Schul-Welt und eine Oma-und-Opa-Welt, erläutert Sowinski. "Das ist ein Gewinn für die Kinder."