München. Auch wenn Kinder nur einen kurzen Weg zur Schule haben, sollte die Strecke vorher mit den Eltern abgelaufen werden. Wichtig ist: Eltern sollten die Perspektive der Kinder einnehmen.

Bereits einfache Schulwege sollten Eltern in der Regel mindestens drei bis vier Mal vor dem Schulstart gemeinsam mit ihren Kindern abgehen. Das rät der Tüv Süd Eltern mit Schulanfängern. Schwierigere Strecken üben sie deutlich häufiger.

Der Grund: Kinder brauchen bis zu dreimal mehr Zeit als Erwachsene, um auf gefährliche Situationen im Straßenverkehr zu reagieren, teilt Jürgen Brenner-Hartmann vom Tüv Süd mit. Hören und Sehen sind erst eingeschränkt entwickelt. Aber schon durch ihre geringe Größe fehle gerade Erstklässlern der wichtige Überblick. Brenner-Hartmann rät Eltern, testweise in die Hocke zu gehen, um die Perspektive der Kinder einzunehmen.

Geübt werden sollte zu typischen Schulbeginnzeiten, um realistische Bedingungen zu haben. Auch der Gang zur und von der Bushaltestelle will gelernt sein. Erst wenn der Bus steht und die Türen geöffnet hat, sollten Kinder sich ihm nähern. Nach dem Aussteigen warten sie so lange, bis er wieder abgefahren ist, um die Fahrbahn zu überqueren. Am sichersten tun sie das an einem Überweg oder einer Ampel. Wichtig: Genug Zeit einplanen, damit kein Stress entsteht.