Viele Moscheen in Hamburg haben ein aktives Gemeindeleben und stehen in gutem Kontakt mit ihren Nachbarn. Hier stellen wir sechs von ihnen vor

ie kunstvollen Ornamente und Kalligrafien in Moscheen vermitteln auch Nichtmuslimen die besondere Atmosphäre der Orte des Gebets. Doch Moscheen sind noch mehr: Sie sind Treffpunkte der Gemeinde, mit sozialen und kulturellen Angeboten, unter ihrem Dach gibt es Räume für den Koranunterricht, werden Feste und Pilgerreisen organisiert und Schulklassen durch das Gotteshaus geführt.

51 Moscheen gibt es in der Hansestadt, demgegenüber stehen 162 evangelische und 42 katholische Kirchen. Mit der Einwanderung türkischer Gastarbeiter entstanden die ersten Gemeinden. Heute gibt es auch albanische, pakistanische, bosnische, afghanische oder westafrikanische Gemeinden muslimischen Glaubens.

Viele Gemeinden befinden sich in Hinterhöfen oder Tiefgaragen. Nach einer Untersuchung der räumlichen Situation von Moscheen und Gebetsräumen in Hamburg, die von den Islamischen Religionsgemeinschaften Schura, DITIB und VIKZ in Auftrag gegeben wurde, reichen die Räume meist nicht aus. Oft suchen Gemeinden nach geeigneteren Standorten für ihre vielen Aufgaben und ein würdiges Gebet.

Die Anzahl der Muslime wird in Hamburg auf etwa 130.000 geschätzt. Dazu kommen rund 50.000 Aleviten. Die Zahl der Protestanten liegt bei rund 570.000, die der Katholiken bei circa 185.000. Viele muslimische Gemeinden engagieren sich in ihren Stadtteilen im interreligiösen Dialog. Der ist auch möglich, weil bei den zweiten und dritten Generationen der Einwanderer kaum noch Sprachprobleme herrschen. Viele sind geborene Hamburger. Ihre Moscheen öffnen sie gern für alle Hamburger. Auch deshalb nehmen viele Moscheen der Hansestadt jedes Jahr an dem 1997 eingeführten Tag der offenen Moschee, am 3. Oktober, teil.

Studie zu Moscheen und Gebetsräumen in Hamburg von Marion Koch, Joachim Reinig und Demet Coban unter: www.schurahamburg.de