Mehr Energieeffizienz durch Förderprogramme und Heiztechnik: Bei Neubauten und Sanierungsmaßnahmen besteht großes Einsparpotenzial

Rund 40 Prozent des Gesamtenergiebedarfs und ein Drittel aller CO2-Emissionen entfallen heute auf den Betrieb von Gebäuden; private Haushalte setzen 83 Prozent der Energie für Raumerwärmung und Warmwasser ein. Gute Gründe also, um Klimaschutz und Energieeinsparung in den Fokus zukunftsorientierten Bauens zu rücken und gemauerte Energiefresser endlich auf Diät zu setzen.

Ein Konzept ist die Entwicklung neuer Heizkonzepte, die sich verstärkt an der Nutzung erneuerbarer Energien orientiert. Solarthermie-Anlagen gewinnen Wärme aus der Energie der Sonneneinstrahlung und sind mit allen Heizsystemen kombinierbar; Kollektorelemente können auf Dach- oder Fassadenflächen montiert werden. Die aus Erdwärme gewonnene Energie gilt als grundlastfähig, klimaschonend, dezentral verfügbar und quasi unerschöpflich. Für einzelne Gebäude kann sie individuell über Erdwärmesonden und Wärmetauscher gewonnen werden. Mit Tiefengeothermie in bis zu 8.000 Meter tiefen Erdschichten können sogar leistungsstarke Kraftwerke betrieben werden. Und der Klassiker Brennholz feiert mit Pelletheizungen ein Comeback.

Aber auch die Nutzung der fossilen Brennstoffe Öl und Gas kann heute dank moderner Blockheizkraftwerke (BHKW) effizient und wirtschaftlich erfolgen: Sei produzieren durch das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung gleichzeitig Wärme und Strom, der entweder selbst genutzt oder in das örtliche Netz eingespeist werden kann. Bei einem Betrieb auf Basis regenerativer Rohstoffe wie Biogas oder Pflanzenöl lässt sich die Energieerzeugung noch umweltfreundlicher gestalten. In seiner kleinsten Form kann ein solches BHKW im Einfamilienhaus installiert werden, leistungsstarke Anlagen finden Verwendung in Kommunen und in der Industrie.

Kombiniert mit einer wirkungsvollen Wärmedämmung führen moderne Heizkonzepte heute zu Häusern mit geringen bis gar keinen Wärmeverlusten oder erzeugen, wie im Fall der Plusenergie-Häuser, sogar eine positive Energiebilanz.

Wer sich für eine besonders nachhaltige Gebäudeausstattung seiner Immobilie entscheidet, hat in der Regel zusätzliche Kosten zu tragen. Als Anreiz für Investitionen gibt es Möglichkeiten finanzieller Unterstützung. Die wichtigsten Förderprogramme der öffentlichen Hand finden Bauherren bei der KfW Bankengruppe und dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Sowohl für Neubauvorhaben wie auch für Sanierungsmaßnahmen gibt es Zuschüsse, zinsgünstige Darlehen und Tilgungshilfen.

Über die jeweilige Höhe entscheidet der Energiestandard eines Gebäudes – je niedriger der Energieverbrauch, umso höher die Förderung. Um hier eindeutige Klassifizierungen vornehmen zu können, hat die Förderbank KfW den Begriff „Effizienzhaus“ eingeführt. So hat beispielsweise das „KfW-Effizienzhaus 70“ einen Jahresprimärenergiebedarf von höchstens 70 Prozent eines vergleichbaren Neubaus, der nach den Vorgaben der geltenden Energieeinsparverordnung (EnEV) errichtet wird. Um insbesondere die großen Energiesparpotenziale im Gebäudebestand auszuschöpfen, hat die Bundesregierung gerade die Verbesserung des KfW-Förderprogrammes „Energieeffizient Sanieren“ beschlossen: Kreditnehmer erhalten ab sofort einen höheren Tilgungszuschuss und haben Anspruch auf bis zu 4000 Euro für die Fachplanung und Baubegleitung durch unabhängige Experten.