Die Hamburg Messe ist als Gastgeber und Mitorganisator eine sichere Bank, nicht nur beim Marathon

Es ist einer der renommiertesten Film- und Fernsehpreise, die in Deutschland vergeben werden. In diesem Jahr aber dürfte die Verleihung noch größer und glamouröser ausfallen als ohnehin schon. Am 27. Februar werden in Hamburg zum 50. Mal deutsche und internationale Schauspieler, Musiker, Filme und Shows mit der Goldenen Kamera der „Hörzu“ geehrt. Nach 40 Jahren kehrt die schillernde Verleihung damit von Berlin in ihre Heimatstadt zurück.

Hamburgs Erster Bürgermeister war hörbar stolz auf den Umzug der prestigeträchtigen Goldenen Kamera. „Das ist eine gute Nachricht für den Medienstandort Hamburg und ein Kompliment für alle, die bei uns in der Branche arbeiten“, sagt Olaf Scholz. Nach dem Hotel Vier Jahreszeiten 1966 ist die Hamburg Messe Congress (HMC) 2015 Gastgeber der hochkarätig besetzten Jubiläumsveranstaltung.

Die Wahl für den Austragungsort fiel nicht allzu schwer: „Die Hamburg Messe bietet mit über 10.000 Quadratmetern sowie modernster Ausstattung allerbeste Voraussetzungen für unser Event“, sagt Jochen Beckmann, Verlagsgeschäftsführer Programm- und Frauenmedien der Funke Mediengruppe, in der die „Hörzu“ erscheint. Nicht nur die attraktive Lage im Herzen der Hansestadt machen Messegelände und Kongresszentrum attraktiv. Schon oft hat sich die HMC ihre Meriten als Gastgeber, Mitgestalter und Organisator von Veranstaltungen verdient, die weit über die Stadtgrenzen hinaus Strahlkraft entfachen.

Dabei gehören Superlative zum Alltagsgeschäft: Bereits seit 1994 organisiert die HMC jedes Jahr für die zuständige Wirtschaftsbehörde die größte Hafensause der Welt. 2014 feierte der Hamburger Hafen seinen 825. Geburtstag – mit mehr als 200 Programmpunkten und rund 1,5 Millionen Besuchern. Wenn die Schlepper auf der Elbe ihr Ballett aufführen, unzählige Bands an der Promenade aufspielen oder Kreuzfahrtschiffe nach genauer Regieanweisung durch den Hafen schippern, haben die Mitarbeiter der Hamburg Messe immer ihre Finger im Spiel. Im Hintergrund ziehen sie vor und während der Mammutveranstaltung die Fäden.

Ein Einsatz, der sich auch wirtschaftlich für die Elbmetropole rechnet. Bei den Besuchern kommt der Hafengeburtstag gut an. Eine repräsentative Umfrage belegt die hohe Zufriedenheit: 87 Prozent der „Geburtstagsgäste“ würden demnach einen Besuch des Festes empfehlen – seit 2003 hat sich die Besucherzahl um 300.000 erhöht. Für die Tourismus-orientierte Hansestadt ein Glücksfall, denn das Portemonnaie der Gäste sitzt lockerer als noch vor gut zehn Jahren. Ihre durchschnittlichen Ausgaben auf dem Hafengeburtstag haben sich auf knapp 50 Euro pro Kopf nahezu verdoppelt.

Noch entscheidender aber ist, dass knapp 500.000 auswärtige Besucher ausschließlich wegen des Hafenfestes nach Hamburg reisen – und im Durchschnitt mehr als zwei Tage Quartier beziehen. Davon profitieren Hotels, Restaurants, Geschäfte, Dienstleister, Museen oder Konzertveranstalter. Das Messe- und Veranstaltungsgeschäft hat eine Katalysatorfunktion für eine Reihe von Branchen in der Freien und Messestadt Hamburg.

Jedes Jahr gehen eine Million Übernachtungen auf das Konto der Messe- und Kongressbesucher. Und aus zufriedenen Gästen werden häufig Wiederholungstäter. So ist die Organisatorin Barbara Grewe überzeugt, dass Hamburg nachhaltig vom Weltkongress der Lions-Club-Mitglieder im Juli 2013 profitiert – der dritte, der in Europa, und der erste, der in Deutschland abgehalten wurde. Beteiligt an Vorbereitung und Durchführung war auch die HMC – die Veranstaltung mit 23.000 Teilnehmern aus 127 Nationen fand zum Großteil auf dem Messegelände statt. Eine besondere Herausforderung war die Logistik: „Die Teilnehmer mussten jeden Tag mit 170 Bussen aus 72 Hotels abgeholt werden“, sagt Grewe.

Großereignisse schrecken die Hamburg Messe nicht: Der 34. Deutsche Evangelische Kirchentag 2013 mit rund 130.000 Teilnehmern und prominenten Bundes- und Landespolitikern kann als weiterer Beleg dafür herangezogen werden. „Die offene und fröhliche Stimmung hat die ganze Stadt angesteckt, der Geist der Zusammenkunft einen bleibenden Eindruck hinterlassen“, befand Bürgermeister Olaf Scholz.

Das lässt sich auch über eine Traditionsveranstaltung der ganz anderen Art sagen. Seit 1948 lädt die Vereinigung Hamburger Schiffsmakler und Schiffsagenten (VHSS) Schifffahrtskaufleute aus der ganzen Welt nach Hamburg ein, um am traditionellen Eisbeinessen teilzunehmen. Beim letzten Großkampftag im November 2014 wurden rund vier Tonnen Eisbein für 5000 Gäste aufgefahren – 800 Kilo Sauerkraut, 700 Kilo Kartoffeln, 400 Kilo Kassler und 9000 Liter Bier rundeten den kulinarisch bodenständigen Abend im CCH ab.

Ganz so politisch geht es nicht zu, wenn im Frühjahr 2015 der 30. Haspa-Marathon auf der Karolinenstraße neben der Hamburg Messe gestartet wird. Nach fünf Jahren Pause kehrte der Marathon 2013 mit Start und Ziel wieder an seine alte Wirkungsstätte zurück – Qualität setzt sich durch.