Als ein BKA-Mitarbeiter Anfang dieses Jahres im Online-Katalog eines Münchner Auktionshauses auf dem Foto eines mittelalterlichen Sandstein-Objekts die eingemeißelte Inschrift „Moorburg“ entzifferte, informierte er die zuständige Hamburger Polizeibehörde, die wiederum das Archäologische Museum Hamburg zurate zog.

Schon bald war klar, dass es sich um das Weihwasserbecken einer Kirche handelt, die 1309 erstmals erwähnt wurde und bis 1597 auf einer Warft am Moorburger Kirchteich gestanden hat. Auf welchem Weg das Kunstwerk in das Auktionshaus gelangte, ließ sich nicht rekonstruieren, doch die Spende der Firma August Ernst machte es dem Archäologischen Museum Hamburg möglich, das stadtgeschichtlich so bedeutsame Objekt anzukaufen und in seine Sammlung aufzunehmen.

„Für unser Museum war die Rückführung eines so wichtigen Objekts ein Glücksfall. Doch wollten wir das Becken nicht in unserem Depot aufbewahren, sondern es an seinen ursprünglichen Ort zurückkehren lassen“, sagt Museumsdirektor Prof. Rainer-Maria Weiss, der das kostbare Stück im Herbst als Dauerleihgabe der heutigen evangelischen Kirche in Moorburg übergab. Dort zeugt es jetzt von der langen Geschichte des Ortes und seiner Kirche, die 1309 von den Rittern Willekin und Arnold von Stade gestiftet wurde. Da der Ort vor dem Jahr 1470 Glindesmoor genannt wurde, ist es möglich, das Weihwasserbecken anhand seiner Inschrift auf den Zeitraum zwischen 1470 und 1528 zu datieren.

Evang. Kirche, Moorburger Elbdeich 129, www.amh.de