Das Wibo-Werk in Lokstedt produziert Kachelöfen für den elektrischen Betrieb

Gut 50 Besucher der Langen Nacht der Industrie betreten eine stockdunkle Lagerhalle des Wibo-Werkes. Geschäftsführer Kay Petersen heißt seine Gäste herzlich willkommen – und mit seinen Worten wird es hell. Drei Auszubildende treten kräftig in die Pedalen aufgebockter Fahrräder, und ihre Muskelkraft liefert die Energie für zahlreiche Lichterketten und strombetriebene Heizgeräte.

In kleinen Gruppen werden die Gäste anschließend durchs Firmenwerk in Lokstedt geführt. Im Erdgeschoss werden Kachelöfen hergestellt. „Die Kacheln beziehen wir aus Süddeutschland, alles handgefertigt. Dieser Ofen“, sagt Produktionsleiter Frank Thiele und legt die Hand auf das Modell Hamburg, „hat eine Leistung von 3000 Kilowatt. Damit bekommen Sie einen 28 Quadratmeter großen Raum warm.“

Im ersten Stock erwarten Florian Fuchs und Christian Winter die Gruppe. Sie sind zuständig für den Vertrieb in Großbritannien – Wibo ist in zahlreichen europäischen Ländern mit Tochterfirmen vertreten. „Wir produzieren nicht von der Stange, sondern versuchen jedes Mal aufs Neue das Optimum hinsichtlich Behaglichkeit und Wirtschaftlichkeit zu erreichen“ sagt Fuchs. Plötzlich greift er unvermittelt ins Feuer. „Ist alles nur Show“, sagt er lachend. Wasserdampftechnik erzeugt eine gelungene Illusion der Flammen.

„So soll es sein“, bestätigt Lothar Oehnhausen. Der erfahrene Elektromeister steht inmitten eines Vorführ-Wohnzimmers. Darüber, dass jedes Gerät auch exakt so funktioniert wie gewünscht, wacht Michael Unger im Prüflabor. „Kein Gerät verlässt ungeprüft das Werk“, sagt er. „Nach VDE-Zertifikat?“, hakt ein Besucher nach. „Nach VDE und TÜV-Richtlinien“, bestätigt der Elektrotechniker und demonstriert sein Infrarotmessgerät. „Aber wie steht es mit der Feuergefahr, sagen wir, wenn mir das Salatölfläschchen über der Heizung umkippt?“, fragt ein Besucher. „Dann kreieren Sie einen ganz besonderen Raumduft, sonst passiert nichts. Bei Übertemperatur schaltet sich das Gerät automatisch aus“, erklärt Unger.

Schon geht es zur letzten Station. Elmar Otto, Technischer Leiter im Kundenservice, erläutert das „Herzstück der Heizgeräte“: das Thermostat. „Unsere Geräte sind individuell programmierbar und per GSM, also Global System für Mobile Communication aus der Ferne zu steuern.“