Ingredion produziert Stärke in erster Linie für Kunden aus der Lebensmittelproduktion

Für die Besucher der Labors und Produktionsstätten des Lebensmittelkonzerns Ingredion begann die Tour mit einer Sicherheitseinweisung und einer Ausstattung mit Kittel, Schutzbrille, Haarnetz und Helm.

„Wir produzieren hier pro Jahr 65.000 Tonnen Stärke, die zu 90 Prozent aus Mais und zu zehn Prozent aus Kartoffeln oder Reis hergestellt wird. Den Nachschub an Mais beziehen wir vor allem aus Frankreich und Ungarn. Die getrockneten Körner landen zunächst per Schiff im Hafen an, bevor sie dann auf Schuten bei uns im Werk am Grünen Deich ankommen“, berichtet der für Europa verantwortliche Projektmanager Peter Masnick auf dem Weg ins Food Creation Center, wo mit Firmenkunden Lösungen erarbeitet werden. Es ähnelt einer großen Küche, aber schließlich wird hier auch täglich gekocht. Die nächste Station: das Labor für Qualitätssicherung und -kontrolle. Dort seien die neun Mitarbeiter unter anderem für Produktanalysen, Reklamationen, den Probenversand und für Wasseruntersuchungen zuständig, hören die Besucher. Das Brauchwasser beziehe Ingredion aus zwei Brunnen auf dem Betriebsgelände. „Wir führen pro Jahr an die 25.000 Einzelanalysen durch, dabei kommen 140 Methoden zum Einsatz. Doch nur Produkte, die vom Labor freigegeben werden, dürfen den Betrieb verlassen und den Weg zum Kunden antreten“, erzählt die Labortechnikerin Swantje de Boer.

Kunden sind in erster Linie Lebensmittelproduzenten, die die Stärke zum Beispiel für die Herstellung von Milcherzeugnissen, Säuglingsnahrung, Backwaren, Getränke, Soßen oder Fertiggerichten benötigen. Weiter geht es in die technische Abteilung, in das sogenannte European Technical Center. „Hier werden Lösungen erarbeitet, den Produktionsentwicklungsprozess unserer Kunden zu beschleunigen“, verrät Rüdiger Schock. Die nächste Station des Abends führt in ein Büro, von wo man in die fast 50 Meter hohe Sprühtrocknungsanlage blicken kann. Sie ist der ganze Stolz des Unternehmens. Die sogenannten Instant-Stärken, die in der hochmodernen Anlage hergestellt werden, sorgen in Lebensmitteln ohne Hitzeeinwirkung für Viskosität, also für Zähflüssigkeit, wie zum Beispiel bei Pudding oder Salatdressing.

Und schließlich klären am Ende der Tour zwei Mitarbeiter darüber auf, wie aus den 84.000 Tonnen Maiskörnern, die pro Jahr in Hamburg bei Ingredion ankommen, die Stärke gewonnen wird. Um es kurz zu machen: Die getrockneten Maiskörner werden gesiebt, in Wasser aufgequollen, und anschließend zweimal gemahlen. Nach Trennung von Schale, Keimen und Proteinen wird die Stärkemilch weiter veredelt – zu etwa 120 Stärke-Produkten, die Ingredion allein in Europa vertreibt.

Ein interessanter Weg für jedes Maiskorn. Auch Ingredion-Geschäftsführer Ulrich Nichtern ist erfreut, dass sich an diesem Abend so viele Besucher für das Unternehmen interessierten und Anteil an einem kleinen Teil der Ernährungskette zeigten.