Für Verdis „Luisa Miller“ treffen sich Simone Young und Andreas Homoki

Dass zwischen den Leitungspersönlichkeiten der Opern in Hamburg und Zürich musikdramatische Harmonie herrscht, haben Simone Young und Andreas Homoki vor einigen Wochen bewiesen: mit einer gelungenen „Lohengrin“-Inszenierung, die Homoki im Lederhosen-Ambiente eines abgelegenen Bergdorfs angesiedelt hatte und die Young sehr hörenswert dirigierte. Nun also findet das Wiedersehen der beiden an der Elbe statt. Statt um den Schwanenritter und seine tragisch endende Utopie geht es jetzt um einen Stoff, der zumindest geografisch in der Nähe von Homokis „Lohengrin“ angesiedelt ist, in Tirol nämlich.

Musikalisch jedoch geht es in eine ganz andere Richtung: Verdis „Luisa Miller“ passt zeitlich zu den drei frühen Opern des Meisters aus dessen stilbildenden „Galeerenjahren“, die Young an der Dammtorstraße vorstellte. Auf Schillers bürgerlichem Trauerspiel „Kabale und Liebe“ basierend, gilt die Oper immer noch als unterschätzte Rarität im üppigen Werkkatalog Verdis, in Hamburg war sie zuletzt 1981 im Spielplan. Gerecht ist das nicht, denn der Plot, bei dem am Ende formschön vergiftet und erstochen wird, braucht Vergleiche mit größeren Publikumslieblingen ebenso wenig zu scheuen wie die Partitur, mit der sich Verdi als immer versierterer Leidenschaftsvertoner zeigt. Als Luisa ist Nino Machaidze zu erleben, die 2008 bei den Salzburger Festspielen in Gounods „Romeo et Juliette“ als Schwangerschaftsvertretung von Anna Netrebko gefeiert wurde. Den Rodolfo singt der Tenor Ivan Magrì, die Rolle des intriganten Fieslings mit dem schönen Namen Wurm übernimmt Oliver Zwarg.

„Luisa Miller" 16.11., 18.00; 19., 22., 25.11., jeweils 19.30; 30.11., 15.00; 4., 9.12., jeweils 19.30, Staatsoper. Karten zu 5,- bis 176,- unter T. 356868