Als die Eltern der heute populären Singer-Songwriter-Jugend im Laufstall erste Schritte unternahmen, begann ein Berliner Kind der 68er als Liedermacher in den Kneipen jener Stadt, die lange im Zentrum seiner Songs stehen sollte. Mit seinen Weggefährten Reinhard Mey und Herman van Veen hat Klaus Hoffmann in den 1970er- und 80er-Jahren den Chansonschlager in Deutschland als Kulturgut etabliert. Zugleich wurde der 1951 geborene Sänger der maßgebliche deutschsprachige Interpret des Belgiers Jacques Brel, über dessen Leben er 1997 auch das Musical „Brel – Die Letzte Vorstellung“ herausbrachte. Neben dem deutschen Kleinkunstpreis in der Sparte Chanson und dem Deutschen Schallplattenpreis für seine mittlerweile über 30 Alben reüssierte Hoffmann als Film- und Theaterschauspieler, unter anderen in Ingmar Bergmanns „Das Schlangenei“, in „Die neuen Leiden des jungen W.“ oder am Hamburger Thalia-Theater. Und so ganz nebenher hat er seit 2000 auch noch drei Romane und eine Autobiografie veröffentlicht.

In einem speziellen Mix aus französischem und deutschem Chanson, in der Tradition eines Bob Dylan, nimmt sich der Barde der Bruchstellen zwischen der Geborgenheit des Vertrauten und den Möglichkeiten des Fremden an, dort, wo die Sehnsucht ihr Zuhause hat. War es ehedem in der einst geteilten Stadt Berlin die Sehnsucht nach der Ferne, ist es heute die Sehnsucht nach der Nähe, Hoffmann ist immer noch auf der romantischen Reise nach dem Irgendwo. Im Älterwerden sieht der Mensch diesbezüglich ja mehr Scheitern als Hoffnung. Auf seinem neuesten Album „Sehnsucht“ ist Hoffmanns Herz hingegen auch mit 63 Jahren noch das eines Kindes.

Klaus Hoffmann mit Band 16.12., 20.00, Laeiszhalle. Karten zu 35,80,- bis 48,80,- unter T. 413 22 60