... und dirigiert zwei Konzerte bei den Symphonikern

Ion Marin, so heißt es, sei ein Künstler, der rastlos von einem großen Orchester zum anderen jette, ein Getriebener zwischen den Welten, der mit seinen Konzert- und Operndirigaten sein weit gefächertes Können weltweit unter Beweis stelle. Die Hamburger Symphoniker aber scheinen ihm besonders ans Herz gewachsen zu sein: Der neue Erste Gastdirigent dirigiert nicht nur das Haspa-Neujahrskonzert am 4. Januar 2015, im Februar stehen Ludwig van Beethovens 5. Klavierkonzert Es-Dur mit Jonathan Gilad als Solist und Peter Tschaikowskys 6. Sinfonie, die „Pathétique“, unter seiner Leitung auf dem Programm.

Dem Rumänen, 1960 als Sohn des Komponisten und Dirigenten Constantin Marin in Bukarest geboren, war es gewissermaßen vorbestimmt, in seiner Heimatstadt und am Salzburger Mozarteum ebenfalls Komposition, Klavier und Dirigieren zu studieren. Dass er mit gerade 21 Jahren schon die Position des Musikdirektors des Philharmonischen Orchesters Siebenbürgen bekam, zeugt von seiner überragenden Begabung – und dass er wenige Jahre später aus Protest gegen die Diktatur in Rumänien nach Wien übersiedelte, von der Geradlinigkeit seiner Haltung. Er erhielt die österreichische Staatsbürgerschaft.

Marins erster Lehrmeister an der Wiener Staatsoper wurde Claudio Abbado, wichtige Impulse erhielt er von Herbert von Karajan und Carlos Kleiber. Sie, die Großen ihrer Zeit, ebneten ihm indirekt den Weg in eine internationale Karriere. Doch Marins erklärtes Ziel war und ist es nicht, möglichst viel Ruhm einzuheimsen, sondern „mit der besten Musik so viele Menschen wie möglich zu erreichen. Das war von jeher mein Ziel, das treibt meine Energie voran, und ich genieße beim Dirigieren jeden Augenblick und jeden Aufführungsort.“

Jetzt also ist es Hamburg, wo er im Neujahrskonzert Max Bruchs Konzert für Violine und Orchester und Peter Tschaikowskys Sinfonie Nr. 4 f-Moll dirigieren wird. Solist ist der international gefeierte und Hamburger Publikumsliebling Guy Braunstein.

Mit den Werken von Bruch und Tschaikowsky stehen Signaturstücke der beiden Komponisten auf dem Programm, die jedem Konzertgänger in ihrer beseelten Melodik vertraut sind. Bruch selbst aber hatte mit seinem Konzert gehadert und es „gewiss ein halbes Dutzend Mal umgeworfen“. Tschaikowsky dagegen bekundete, seine Sinfonie mit „Liebe und glühender Begeisterung“ geschrieben zu haben.

Neujahrskonzert 4.1.15, 11.00, Laeiszhalle. Karten zu 8.- bis 42.- unter T. 35 76 66 666. Symphoniekonzert 15.2.15, 19.00, Laeiszhalle. 8.- bis 45.- unter T. 35 76 66 66