Pablo Heras-Casado lässt den „Feuervogel“ tanzen

Der Spanier Pablo Heras-Casado hat in den vergangenen beiden Jahren eine erstaunliche Karriere hingelegt. Kaum noch zu zählen sind die internationalen Orchester, bei denen er debütierte, und vor wenigen Wochen hat er auch noch einen Echo Klassik bekommen. Wenn er im Januar nach zwei Jahren zum NDR Sinfonieorchester zurückkehrt, hat er ein Programm im Gepäck, das in seiner Bildhaftigkeit an seine weniger bekannten Anfänge anknüpft: Bevor der Dirigent wurde, hat Heras-Casado Kunstgeschichte und Schauspiel studiert.

Beethovens 5. Klavierkonzert entstand 1809 während der Belagerung Wiens durch napoleonische Truppen. Diesen wüsten Zeiten setzte der Komponist einen heroisch-optimistischen Grundcharakter entgegen, indem er Geist und Tonart der Es-Dur-Sinfonie „Eroica“ aufnahm. Den Solopart übernimmt der russische Pianist Alexander Melnikov.

Auch Strawinskys Ballettmusik „Der Feuervogel“ steckt voller lautmalerischer Szenen. Elektrisierend ist vor allem die „Danse infernale“: Höllentanz der Gestalten, die dem Bann des bösen Zauberers Kastschej verfielen. 1910 im Auftrag der „Ballets Russes“ komponiert, folgen die Musiknummern dem Libretto des Tänzers und Choreografen Michael Fokine. Das Sujet entstammt einem russischen Volksmärchen. Die Partitur unterscheidet drei Klangsphären: das düstere Reich Kastschejs, die gleißende Lichtwelt des Feuervogels und die hypnotische Aura des Zaubergartens, der 13 verwunschene Jungfrauen umhegt.

„Elektrisierend“ 15.1.2015, 20.00 und 18.1.2015, 11.00, Laeiszhalle. Karten zu 11,- bis 51,- unter T. 44 19 21 92 oder www.ndrticketshop.de