Der NDR Chor singt vor Weihnachten a cappella

Nach zwei erfolgreichen Weihnachtskonzerten mit den Kollegen von der NDR Bigband in den vergangenen Jahren beschert der NDR Chor seine Hörer diesmal wieder rein vokal, ohne instrumentale Unterstützung. Unter Leitung seines Direktors Philipp Ahmann singt das Ensemble ein A-cappella-Programm mit einer schönen Mischung aus Weihnachtsklassikern und weniger bekannten Werken. Die Stücke stammen aus unterschiedlichen Epochen und durchstreifen dabei eine große Bandbreite. Sie reicht vom Renaissancemeister Michael Praetorius über romantische Klänge von Johannes Brahms und Peter Cornelius bis zu den raffinierten Bearbeitungen von Clytus Gottwald aus diesem Jahrhundert.

Ahmann und seine Sänger verknüpfen die Stilebenen mit einer Melodie, die sich in verschiedenen Zeitebenen immer wieder eingenistet hat. Das Lied „Es ist ein Ros’ entsprungen“ taucht gleich dreimal auf: in dem Praetorius-Satz, in der Version von Hugo Distler und in einer selten zu hörenden Fassung von Alban Berg. Die trägt den leicht abgewandelten Titel „Es ist ein Reis entsprungen“ – und kommt dem wahren Gehalt des Textes damit am nächsten. Denn die erste Strophe erzählt nicht etwa von einer Rose im Winter, sondern von einem kleinen Zweig, den man früher als „Reis“ bezeichnet hat. Das Stück bezieht sich auf einen Vers aus dem alten Testament, in dem Jesaja das Erscheinen eines Messias aus dem Geschlecht des Königs David vorhersagt: „Und ein Reis wird kommen aus dem Stamme Jesse.“

Um diesen Zweig der Hoffnung ranken sich Lieder über die Jungfrau Maria im Dornwald, die drei Könige und die Hirten im Stall, bevor das Konzert mit Praetorius’ „In dulci jubilo“ und der Vision des Morgensterns endet.

Weihnachtskonzert 17.12., 19.00, Hauptkirche St. Jacobi. Karten zu 21,- (erm. 11,-) unter T.44192192 oder www.ndrticketshop.de