Kamin- und Kachelöfen heizen vor allem in der Übergangszeit vom Herbst zum Winter ordentlich ein

An kühlen Tagen sorgt ein Kamin im Wohnzimmer für gemütliche Stunden. Schon die Römer wussten das wärmende Feuer im Haus zu schätzen. Das Prinzip des Kaminofens hat sich bis heute nicht geändert. Mit Ausnahme einiger technischer Neuerungen, etwa um weniger Feinstaub zu produzieren.

Ein optischer Trend zur Heizsaison sind dickere Sichtfenster. „Sie sind stärker beschichtet, damit nicht zu viel Wärme entsteht“, erläutert Frank Kienle vom Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik. Das helfe besonders in gut gedämmten Häusern, saunaähnliche Temperaturen zu vermeiden.

Die Entscheidung für einen Ofen hängt außer von Trends auch vom Einrichtungsstil ab. Beim Design orientieren sich die Ofenbauer häufig an Möbel- und Wohntrends. Varianten, die sich durch ihre quadratische oder rechteckige Form nahezu gleichförmig in das Mobiliar integrieren lassen, liegen auf Platz zwei. Favorit sind schlanke und hohe Öfen, auf die auch Frank Nehry, Geschäftsführer der Firma Vereinigte Ofen- und Kaminwerkstätten, setzt: „Unser runder Säulenofen aus Keramik wird nach Kundenwunsch in der Höhe von zwei bis 2,50 Meter gefertigt, versorgt den Raum mit Strahlungs- oder Wärmelüftung. Die Heizleistung liegt bei bis zu neun KW.“ Einstiegspreis für das mindestens 500 Kilo schwere Schmuckstück: 9900 Euro.

„Der Großteil der Öfen wird heute noch in erster Linie mit Scheitholz befeuert“, sagt Tom Froitzheim vom Zentralverband Sanitär Heizung Klima: „Das gibt ein besonders natürliches Flammenbild.“ Der Feuchtegehalt von Brennholz für den Winter darf dabei nicht mehr als 25 Prozent betragen. Das ist gesetzlich vorgeschrieben. Das bedeutet: Frisch geschlagenes Holz dürfe noch nicht jetzt, sondern erst in ein bis drei Jahren in den Ofen wandern. Optimal sei ein Wert von 15 bis 20 Prozent Feuchtigkeit im Holz. Im Handel finden sich günstige Geräte zum Messen des Wertes. Holz wird zum Trocknen am besten an einem regengeschützten, gut belüfteten Ort aufgeschichtet.

Kamine und Kaminöfen werden in der Regel als Zusatzheizung betrieben, getrennt vom Heizungssystem. Neue, sogenannte wasserführende Modelle lassen sich inzwischen aber mit der Heizung kombinieren. So gelangen je nach Hersteller etwa zwei Drittel der erzeugten Wärme über einen Pufferspeicher in den Heizkreislauf und die Warmwasserversorgung.