Die Staatliche Geschäftsstelle „Luther 2017“ organisiert die Feierlichkeiten

Ein bundesweites Lutherjubiläum will gut vorbereitet und geplant sein. Extra wurde hierfür die Staatliche Geschäftsstelle „Luther 2017“ ins Leben gerufen. Hinter diesem Titel verbirgt sich ein Zentrum, das die Aktivitäten und Absichten der beteiligten sieben Bundesländer bündelt, um die Bedeutung des Jahres 2017 in die Mitte der Bürger- und Zivilgesellschaft zu tragen. Hinter der Geschäftsstelle stehen die Bundesregierung sowie die Bundesländer Bayern, Brandenburg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Geschäftsführer Stefan Zowislo und sein Team von der in der Lutherstadt Wittenberg angesiedelten Geschäftsstelle koordinieren vielfältige Vorhaben, die das Interesse einer breiten Öffentlichkeit auf das bevorstehende Reformationsjubiläum lenken sollen. Die Geschäftsstelle arbeitet an der Schnittstelle von kirchlichen und staatlichen Projekten, widmet sich touristischen Fragen und ist Anlaufstelle für Kultur- und Bildungsfragen. „Auf dem Weg nach 2017 wollen wir Akteur und Dienstleister, Partner und Vermittler sein“, so Zowislo.

Auf www.luther2017.de ist die Lutherdekade ausführlich dokumentiert

Oberstes Ziel ist es, die Wirkungen der Reformation in Kunst, Kultur, Gesellschaft und Politik zu verdeutlichen und auch international das Erbe der Reformation zu vermitteln. Dem Kuratorium gehören der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und ihr Vorsitzender Dr. Nikolaus Schneider an, ebenso das Präsidium der Union Evangelischer Kirchen und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands, wie auch das Auswärtige Amt, die Kulturstaatsministerin Monika Grütters, das Bundesinnenministerium sowie die Ministerpräsidenten der beteiligten Länder.

Die übersichtlich aufgebaute Website www.luther2017.de dokumentiert ausführlich Leben und Wirken Martin Luthers. Von der Biografie über seine Schriften, Auseinandersetzungen in Dichtung und Wahrheit, von der Debatte um den Thesenanschlag bis zur Legende über den „Teufelsbesuch“. Angeblich hat Martin Luther im Winter 1521/1522 den Teufel verjagt, indem er effektvoll ein Tintenfass nach ihm warf, dessen Inhalt sich an der Wand verewigt haben soll. Für alle Luther-Einsteiger ist außerdem ein sehr erhellendes Luther-ABC aufgeführt, das sich durch Begrifflichkeiten der Reformation hindurcharbeitet.

Die Vorbereitungen zur Lutherdekade starteten am 21. September 2008, also genau zehn Jahre vor dem großen Jubiläum in der Schlosskirche zu Wittenberg. Bei den Feierlichkeiten haben die Veranstalter nicht nur Deutschland im Blick. Denn das, was einen prägenden Einfluss auf Kirche und Theologie, aber auch auf die Lebensbereiche Musik, Kunst, Wirtschaft, Soziales, Sprache und Recht hatte, veränderte im 16. Jahrhundert Deutschland, Europa und sogar die ganze Welt. Deshalb wird das Jubiläum erstmals global von Feuerland bis Finnland und von Südkorea bis Nordamerika begangen. Das Reformationsjubiläum 2017 soll von Offenheit, Freiheit und Ökumene geprägt sein. Die staatliche Geschäftsstelle 2017 richtet den Fokus auf jene Impulse der Reformation, die über den evangelischen Bereich hinausgehen und in die Zivilgesellschaft hineinreichen. In diesem Sinne äußerte sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel. Sie hoffe, dass „etwas vom Geist der Reformation wieder zum Menschen gelangt – besonders zu denen, die von diesem Geist noch nie oder schon lange nichts mehr gehört haben“.