Bevor es sich auflöst, kommt das Hilliard Ensemble noch einmal mit Jan Garbarek

Vor 40 Jahren fand sich das britische Hilliard Ensemble zusammen, um Vokalmusik von vor 1600 zu singen. Im Laufe der Jahrzehnte öffneten sich die vier Sänger auch modernen Komponisten und sangen Stücke von Arvo Pärt, Heinz Holliger oder Gavin Bryars. Vor 20 Jahren nahm das Quartett mit dem norwegischen Saxofonisten Jan Garbarek das Album „Officium“ auf, mit Garbareks Instrument als fünfter Stimme. Es war der Beginn einer fruchtbaren Zusammenarbeit, immer wieder sind sie aufgetreten – meistens in Domen und Kathedralen.

Nur noch einmal wird es in Hamburg die Gelegenheit geben, sich von diesen magischen Klängen verzaubern zu lassen. Schon im vergangenen Jahr hat das Hilliard Ensemble angekündigt, sich in diesem Jahr aufzulösen. Am 17. Oktober musizieren Garbarek und Hilliard zum letzten Mal gemeinsam im Michel. Einmal noch wird der glasklare Klang von Garbareks Altsaxofon auf die reinen Stimmen des Ensembles treffen, auf die von David James, dem Countertenor, auf die Tenöre Rogers Covey-Crump und Steven Herrold und den Bariton Gordon Jones.

„Irgendwie treibt Garbarek uns an“, sagt David James. „Er hat die unglaubliche Fähigkeit, die musikalische Struktur von jedem Stück zu vermitteln.“ Der Norweger hat sich seit den 70er-Jahren einen Namen in der zeitgenössischen Jazz-Szene gemacht, aber ihm gelingt es genauso, Stücken aus Gregorianik und Renaissance eine besondere Note zu verleihen. Garbareks Repertoire scheint schier unerschöpflich.

Jan Garbarek & Hilliard Ensemble 17.10., 20.00, St. Michaelis. Karten ab 47,40 unter T. 4132260