Die Elbwichtel-Konzerte beginnen wieder

Ob Adolphe Sax die Auswirkungen seiner Erfindung ahnte, als er am 21.März 1846 das Patent darauf erhielt? Vier Jahre zuvor war er mittellos von Brüssel nach Paris gekommen, mit einem Prototyp unter dem Arm und einer Idee im Kopf: Die Beweglichkeit eines Holzblas- mit der Lautstärke eines Blechblasinstruments zu verbinden. Der Komponist Héctor Berlioz legte sich schwer ins Zeug für das neue Ding aus Metall mit dem Holzblättchen zur Tonerzeugung, es fanden sich Sponsoren, und schon bald dödelten die neuen „Hörner“ in jeder französischen Militärkapelle. Auch die „klassischen“ Komponisten wurden auf den neuen Sound aufmerksam. Zaghaft tauchten erste Saxofonspuren in Werken von Ravel, Bizet oder Berg auf, Milhaud, Ibert und Glasunow schrieben in den 1930er-Jahren erste Saxofonkonzerte. Der wirkliche Durchbruch erfolge aber von einer ganz anderen Seite: Der Jazz eroberte die Welt, wurde die Musik des 20. Jahrhunderts – und das Saxofon sein Symbol.

All das und noch viel mehr wird Moderator Andreas Peer Kähler bei den Elbwichtel-Konzerten im November erzählen, ein Ensemble der Hamburger Camerata spielt dazu. Und der Solist zeigt, was mit Sax’ Erfindung alles möglich ist: nur auf dem Mundstück spielen, nur mit den Klappen, auf mehreren Vertretern der Saxofonfamilie, im Diskant, klassisch oder improvisiert, solo, mit Kontrabass und im Ensemble, die Klangpalette und Einsatzmöglichkeiten sind enorm. Wenn das Saxofon klappert und knattert, säuselt und grunzt, die Klappen sich in schwindelerregender Geschwindigkeit öffnen und schließen, bleibt bei den drei- bis sechsjährigen Hörern sicher vor Staunen das eine oder andere Pendant offen stehen. Ein Ziel der zwölf Elbwichtel-Konzerte pro Saison ist es ja, die jüngsten Zuhörer an (klassische Musik) und deren Instrumente heranzuführen. Und wer weiß? Vielleicht beschließt ja der eine oder andere kleine Konzertbesucher, selbst ein Saxofonheld zu werden.

„Das Saxofon, das Saxofon ... hat einen wunderschönen Ton“ 8.11., 11.00/ 15.00/ 16.30, Atrium New Living Home Hamburg. Karten zu 10,- bis 15,- unter T. 45 58 02