Andreas Homoki inszeniert Verdis kostbare Schiller-Vertonung „Luisa Miller“

Jubelstürme ohne Ende gab es im November 1981 nach der Hamburger Erstaufführung von Giuseppe Verdis Oper „Luisa Miller“ an der Staatsoper. Das Werk, zu Unrecht unterschätzt und trotz seiner kompositorischen und dramaturgischen Meisterschaft eher eine Rarität auf den Opernbühnen, wurde damals mit Giuseppe Sinopoli am Pult gefeiert.

Simone Young entdeckt in der kommenden Spielzeit, ihrer letzten als Chefin des Opernhauses, Verdis Musikdrama gewissermaßen ein zweites Mal für Hamburg. Regie führt Andreas Homoki, die Titelrolle singt Nino Machaidze. Young selbst dirigiert.

Friedrich Schillers bürgerliches Trauerspiel „Kabale und Liebe“ diente Verdi als literarische Vorlage. Es war Verdis dritte Vertonung eines Dramas von Schiller nach „Die Jungfrau von Orléans“ (Giovanna d’Arco) und „Die Räuber“ (I Masnadieri). An seinen Librettisten Salvadore Cammarano schrieb der Komponist über „Kabale und Liebe“: „Es ist ein großartiges Drama, voller Leidenschaft und theatralisch sehr effektvoll.“

Leidenschaftlich, theatralisch und extrem effektvoll ist auch die Oper, deren Uraufführung 1849 in Neapel stattfand. Doch musste sich Cammarano den Verhältnissen des damaligen Opernbetriebs und der Zensur beugen und alle politisch brisanten Passagen und gesellschaftskritischen Momente streichen, die in Schillers Drama enthalten sind.

Bei Verdi steht die Liebe zweier junger Menschen im Zentrum, die aus Standesgründen nicht zueinander kommen dürfen. Intrigen, Verrat und Erpressung treiben die Liebenden schließlich in den Doppelselbstmord durch Gift.

„Luisa Miller“ 16.11., 18.00, Staatsoper (Premiere). Karten zu 7,- bis 176,- unter T. 356868. Weitere Vorstellungen: 19., 22., 25.11., jeweils 19.30; 30.11., 15.00