Im November lädt die Musikhochschule zu einem interkulturellen China-Festival ein

Auf der Liste der beliebtesten Kooperationspartner dürften chinesische Institutionen heute ganz obenan stehen. Das New York Philharmonic Orchestra etwa unterhält eine gemeinsame Orchesterakademie mit den Kollegen von Shanghai Symphony Orchestra und dem dortigen Konservatorium. Doch im Wettlauf um die attraktivsten Andockpunkte spielt auch die Hamburger Musikhochschule ganz vorne mit. Mit dem Shanghai Conservatory of Music ist die Hochschule seit Jahren eng verbunden; im Frühjahr 2013 schloss man außerdem Kooperationsverträge mit den drei großen Konservatorien in der Hauptstadt Peking.

Anlässlich der China Time 2014 präsentiert die Musikhochschule nun eine große Leistungsschau der hamburgisch-chinesischen Zusammenarbeit auf dem Feld der Musik. Während die Wirtschaft mit ihrem „Hamburg Summit“ punktet und in den Deichtorhallen die Ausstellung „Secret Signs“ stattfindet, veranstaltet die HfMT vom 10. bis 16. November ein China-Festival, zu dem auch 45 Studenten und Professoren aus den vier Partneruniversitäten als Gäste erwartet werden.

Die personifizierte hamburgisch-chinesische Zusammenarbeit ist Xiaoyong Chen. Seit über 30 Jahren lebt der gebürtige Pekinger in der Hansestadt, hat hier bei György Ligeti studiert und lehrt heute an „seiner“ Hochschule als Professor für Komposition mit dem Schwerpunkt interkulturelle Vermittlung. Chen ist der Koordinator aller China-Aktivitäten der Hochschule und Ansprechpartner für seine 52 Landsleute, die heute an der HfMT studieren. Zwei Kongresse unter Chens Federführung widmen sich nun Fragen der Musik- und Kulturtheorie. Welche Bedeutung man dem Reich der Mitte dabei zumisst, verrät der Titel des Kongresses: „Liegt die Zukunft der klassischen Musik in China?“ (14.11.).

Doch auch viele andere Professoren haben im Zuge der China- Kooperationen interkulturelle Erfahrungen gesammelt. Burkhard Kehring etwa, Professor für Liedgestaltung und Weltreisender in Sachen zeitgenössisches Kunstlied, hat wiederholt Meisterkurse in China gegeben. Beim Festival führt er nun Sänger aus Shanghai und Pianisten aus Hamburg beim Liedforum „Hamburg meets Shanghai“ zusammen (12.11.).

Flankiert werden Liedforum und Kongresse von mehreren Konzerten der Gäste aus China, wobei neben Standardformationen der europäischen Kunstmusik wie Klaviertrio und Streichquartett auch wieder traditionelle chinesische Instrumente zu hören sein werden. Den Höhepunkt des China-Festivals 2014 bildet die traditionelle „Klangnacht“, bei der sämtliche Räume der Hochschule dieses Mal mit Musik aus dem Reich der Mitte bespielt werden (15.11.).

China-Festival, 10. bis 16. November, Hochschule für Musik und Theater