Die Fronten des Ersten Weltkrieges verliefen auch mitten durch Familien. Infolge gegensätzlicher Positionen sprachen die beiden Schriftsteller Thomas und Heinrich Mann mehrere Jahre lang kein Wort miteinander. Stattdessen bekämpften sie sich scharf in ihrer Literatur. Während der frankophile Kaiserreichskritiker Heinrich Mann sich als Kämpfer für Demokratie und Frieden sah, was in seine grandiose Satire „Der Untertan“ mündete, legitimierte sein jüngerer Bruder Thomas in patriotischen Schriften den Machtanspruch des Deutschen Kaiserreiches.

Erst in der Nachkriegszeit näherten sie sich wieder an, und Thomas Mann machte seinen Frieden mit der Republik. Über den Konflikt stellvertretend für die Mentalitätsgeschichte der Jahre 1914 bis 1918 lesen Hanjo Kesting, Jochen Nix und Siegfried Kernen.

„Die Gebrüder Mann – Der Erste Weltkrieg und ein deutscher Bruderzwist“ 20.30 bis 22.00, Auditorium maximum