mehr als 170 Menschen waren am dritten Märzwochenende einem Aufruf gefolgt und ins Museum für Kunst und Gewerbe gekommen. In Vorbereitung seiner Ausstellung „Krieg und Propaganda 14/18“ hatte das MKG darum gebeten, familiäre Erinnerungsstücke an den Ersten Weltkrieg zur Verfügung zu stellen, für den es heute keine lebenden Zeitzeugen mehr gibt. Mit einer solchen Fülle von Bildern, Briefen, Tagebüchern, Fotos, Spielzeugen, Orden und anderen historischen Objekten hatten die Museumsmitarbeiter nicht gerechnet. Für einige Menschen wurde der Aufruf erst zum Anlass, sich mit der familiären Geschichte näher zu beschäftigen. 100 Jahre nach dem Beginn des Ersten Weltkriegs erinnern mehrere Hamburger Museen auf ganz unterschiedliche Weise an die gesellschaftliche Situation und an die künstlerische Szene zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Dabei geht es auch um die Frage, wie es dazu kommen konnte, dass 1914 ein „Weltenbrand“ ausbrach, dessen Folgen bis heute zu spüren sind. Vielleicht noch deutlicher als zu anderen Anlässen zeigt sich hier die große Bedeutung unsere Museen als das kollektive Gedächtnis der Gesellschaft.

Ihr Matthias Gretzschel, verantwortlicher Redakteur