Beim Radfahren sollte man entspannt ans Ziel kommen

Das Radtraining ist wahrscheinlich der angenehmste Teil der Vorbereitung auf einen Triathlon. Eine Einheit pro Woche ist prinzipiell ausreichend – mehr kann natürlich nicht schaden. Es gilt der Leitsatz: Entspanntheit geht vor Geschwindigkeit.

In den ersten vier Wochen ist Einrollen angesagt. Eineinhalb Stunden auf dem Fahrrad sollten es schon sein, um eine körperliche Grundlage zu legen – weniger lohnt kaum. Von der fünften Woche an darf man dann eine Schippe drauflegen und das Programm ein bisschen abwandeln. Ähnlich wie beim Schwimmen kennt auch der Radsport ein Intervalltraining, zum Beispiel vier Einheiten à zwei Minuten volles Tempo, dazwischen je eine Minute Pause. Oder aber man beschränkt sich darauf, die letzten zehn Minuten zu sprinten.

Wichtig ist, sich auch einmal an die Grenze heranzutasten, um sie nach und nach hinauszuschieben. Bei allem Ehrgeiz darf aber die Sicherheit nicht leiden. Deshalb immer schön defensiv fahren, rechts bleiben, sich nicht mit Autofahrern anlegen. Die sind stärker.

Am besten, man sucht sich gleich eine Route aus, auf der es möglichst wenig Verkehrshindernisse zu überwinden gilt. Die Deiche in und um Hamburg sind dafür ideal. Hier wird man in seinem Trainingseifer nicht alle 50 Meter von einer roten Ampel gestoppt.

Die innerstädtischen Straßen sind für Rennräder ohnehin nicht ideal. Wobei es nicht um jeden Preis ein Rennrad sein muss. Theoretisch kann ich einen Triathlon auch mit einem Klapprad bestreiten. Wer allerdings einen gewissen Anspruch hat, sollte ein sportliches Modell wählen. Gebrauchte Rennräder sind bereits für 300 Euro zu haben.

Gegebenenfalls kommen Kosten für Klickpedale hinzu, in die man mit speziellen Fahrradschuhen fest einrasten kann. Aber auch diese Investition ist kein Muss. Man kann auch mit den Laufschuhen aufs Rad steigen, das spart beim zweiten Wechsel Zeit.

Überhaupt sollte man auf die Wechsel einigermaßen vorbereitet sein. Wenn ich aus dem Wasser steige, hilft es zu wissen, wo ich mein Fahrrad finde, deshalb: beim Abstellen Fixpunkte suchen, etwa ein Verkehrsschild oder ein Schaufenster.

Die Schwimmbrille nimmt man besser nicht ab, sondern lässt sie oben auf der Badekappe. So bleiben beide Hände frei, um den Reißverschluss zu öffnen und den Neoprenanzug bis zur Hüfte abzustreifen – weiter gestatten es die Regeln nicht. Wer clever ist, trägt seinen Einteiler fürs Radfahren und Laufen schon darunter. Den zweiten Wechsel kann man im Training gut simulieren. Dazu richtet man sich am Auto eine Wechselzone ein, wechselt dort die Schuhe und legt den Helm ab. Ohne den geht es nicht. Eine Brille ist empfehlenswert, aber nicht vorgeschrieben. Und dann: ab aufs Rad und losfahren!