Beim Schwimmen kommt es auf Abwechslung an

Schwimmen – fast alle haben vor dieser Disziplin den größten Respekt. Und wahrscheinlich stellt es auch die größte Herausforderung dar. Laufen kann letztlich jeder, ein Fahrrad kann man auch mal laufen lassen. Aber das Schwimmen, noch dazu im offenen Gewässer, erfordert schon eine gewissenhafte Vorbereitung.

Da sind zum einen die Ausdauer und die technische Sicherheit. Wer sie steigern will, für den sind zwei Trainingseinheiten in der Woche unerlässlich, wobei jeweils eine Stunde Wasserzeit einzukalkulieren ist. Das Programm könnte zum Beispiel so aussehen. Erstens: 200 Meter Einschwimmen. Zweitens: zehn Minuten Techniktraining. Lehrmaterial findet sich in Büchern und im Internet reichlich. Man sollte es allerdings nicht übertreiben: Jeder Übungsbahn sollte eine Bahn in normalem Stil folgen. Drittens: 30 bis 40 Minuten Ausdauertraining. Es sollte in Intervalle mit jeweils einminütiger Pause unterteilt sein, zum Beispiel als Pyramide (100, 200, 300, 400, 300, 200, 100 Meter) oder in gleiche Abschnitte (4 x 300 Meter). Viertens: Vier kurze Sprints à etwa 12,5 Meter, gefolgt von jeweils 37,5 Meter Entspannung. Fünftens: 200 Meter Ausschwimmen.

Schwimmen ist zwar anspruchsvoll, kann aber schnell langweilig werden. Deshalb empfiehlt es sich, das Programm zu variieren. Es muss nicht immer Kraul sein, zwischendurch dürfen auch einmal andere Lagen eingestreut werden.

Auf keinen Fall verkehrt ist es, technische Hilfsmittel einzusetzen. Auftriebshilfen wie der Pullboy, den man sich zwischen die Oberschenkel klemmt, oder ein Schwimmbrett unterstützen das Erlernen der richtigen Arm- und Beintechnik. Auch Atemübungen sollten zum Training gehören, von der Zweier- bis zur Fünferatmung, also dem Luftholen nur alle fünf Armzüge. Das hilft erfahrungsgemäß, um sich eine ruhige, energiesparende Technik anzueignen.

Aber auch wenn man all das beherzigt, kann der Triathlonstart zum Sprung ins kalte Wasser werden. Freiwasser ist nun einmal etwas anderes als ein Schwimmbecken mit seinen Linien und bunten Trennleinen. Wer sich darauf vorbereiten will, sollte sich einmal in trübes Gewässer wie den Oortkatensee wagen und es ausprobieren. Was bei der Orientierung hilft: Fixpunkte an Land anvisieren, um einigermaßen auf Kurs zu bleiben.

Für den Durchblick unter Wasser ist eine gut sitzende Brille unerlässlich. Beim Anprobieren einfach aufs Auge drücken und nach unten schauen: Bleibt die Brille haften, ist sie die richtige. Von tauchermaskenartigen Großvisieren, die gern als Triathlonbrillen beworben werden, sollte man absehen. Sie bremsen im Wasser.

Gegen Kälte hilft eine Badekappe, gegen große Kälte auch eine zweite noch darüber. Und natürlich der Neoprenanzug. Er wärmt den Körper nicht nur, sondern verleiht ihm auch so viel Auftrieb, dass das Schwimmen deutlich leichter fällt. Der Komfort hat allerdings seinen Preis: 200 Euro können für einen neuen Anzug fällig werden. Wer die nicht aufbringen kann oder will, kann sich zum Beispiel auf der Triathlonmesse (12. und 13. Juli) einen leihen.