Ironman Ingo Wetzel gibt Ihnen Tipps, wie Sie bis zum 12. Juli besser schwimmen, Rad fahren und laufen lernen

Als Hans-Jürgen Schulke vor 14 Jahren Direktor des Sportamts wurde – er blieb es bis 2005 –, gaben ihm seine Kollegen den Rat: „Lassen Sie die Hände weg vom Triathlon. Die Widerstände in der Stadt sind zu groß.“ Zweimal waren Versuche gescheitert, den Dreikampf aus Schwimmen, Radfahren und Laufen in die Hamburger Innenstadt zu bringen. Schulke und Klaus Müller-Ott, Präsident der Deutschen Triathlon Union, ließen sich nicht beirren. Die damalige Olympiabewerbung und das innovative Konzept der Agentur Upsolut, heute Lagardère Unlimited Events, halfen ihnen. Sie ließen die Bedenken vieler im Rathaus kleinmütig erscheinen.

Heute ist der Hamburger Triathlon der größte der Welt, Teil der WM-Serie, aus dieser nicht mehr wegzudenken – genauso wenig wie aus der Stadt. Am 12. und 13. Juli wird er zum 14. Mal ausgetragen. Die besten Athleten aus fünf Kontinenten haben wieder gemeldet – und 10.000 Freizeitsportler. Hunderttausende werden sie an der Strecke anfeuern. „Hamburg ist der Saisonhöhepunkt“, sagt die WM-Dritte Anne Haug, 31, die 2013 hier bei den Frauen und mit der deutschen Staffel siegte.

Sport in der City: Die gefühlte greifbare Nähe zum Ereignis und seinen Darstellern machen ihn zu einem intensiven emotionalen Ereignis. Alles Trennende scheint trotz der Absperrungen verschwunden. Der Zuschauer ist beim Triathlon Teil der Inszenierung, die Massen um ihn herum und deren Begeisterungsfähigkeit wirken anziehend auf ihn. Sport findet Stadt. Das Konzept hat sich durchgesetzt. Hamburg hat es vorgemacht. Marathon, Triathlon und Cyclassics, Veranstaltungen für Spitzensportler, Jedermänner und Schüler im urbanen Ballungsraum sind zu Exportschlagern geworden. Funktionäre der Weltverbände sprechen mit Hochachtung vom „Hamburger Modell“.

Sie, liebe Abendblatt-Leser, können dieses Gänsehaut-Erlebnis im Juli als Aktiver hautnah genießen. Die S-Bahn Hamburg verlost für den ausverkauften Triathlon noch 48 Startplätze in den Staffel- und Einzelwettbewerben. Wie Sie einen dieser begehrten Plätze gewinnen können, lesen Sie in der Anzeige auf Seite vier dieser Beilage.

Wie Sie dann diese dreifache sportliche Herausforderung auch noch meistern können, dazu gibt Ihnen Ingo Wetzel, 49, auf den nächsten zwei Seiten Tipps zum Schwimmen, Radfahren und Laufen. Wetzel ist Vorsitzender des mit 750 Mitgliedern größten deutschen Triathlon-Clubs, der Hamburger Triabolos. Er nahm zweimal am Ironman auf Hawaii teil, wo 3,8 Kilometer im Meer geschwommen, 180 km Rad gefahren und zum Abschluss ein Marathon (42,195 km) gelaufen werden müssen. In Hamburg aber warten weit kürzere Strecken auf Sie: Die Sprintdistanz beträgt 500 Meter Schwimmen, 22 km Radfahren und 5 km Laufen, die olympische Distanz 1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen.

Um diese Anforderungen am 12./13. Juli bewältigen zu können, sollten Sie schon heute über eine gewisse Grundfitness verfügen, sonst stehen Sie Wetzels Trainingsprogramm nicht durch. „Wer 100 Meter kraulen, 20 Minuten joggen und eine halbe Stunde Rad fahren kann, der schafft es auch in dieser kurzen Zeit noch, einen Triathlon durchzustehen, ohne dass der am Ende zur Quälerei ausartet“, sagt Wetzel.