Modellautos über eine Rennstrecke zu steuern ist ein teures Hobby

Als Slot-Racing bezeichnet man das Fahren von elektrisch angetriebenen Modellrennwagen, die mittels Leitkiel in einem in der Fahrbahn versenkten Schlitz (Englisch: Slot) automatisch gelenkt werden. Die für ihren Antrieb erforderliche elektrische Energie erhält das Auto mittels Schleifer von zwei in der Fahrbahn eingebetteten Stromleitern. Der Fahrer steuert den Wagen von einem Anschlussplatz der Rennstrecke aus, mithilfe eines Reglers. Er entscheidet so über die Geschwindigkeit.

Geschichtlich kann man sagen, dass die Geburtsstunde des Slot-Racing im Jahr 1935 liegt. Der Erfinder des Modellautos war Charles Woodland. Er schuf das erste Konzept einer Slot-Racing-Rennbahn mit gesteigerter Bewegungsfreiheit – mehr Platz in den Kurven. Anfang der 60er-Jahre breitete sich dieser Rennsport von England über die USA auch in andere europäische Länder aus wie Deutschland, Österreich und die tschechische Republik.

Ich bin eigentlich durch einen Zufall dazu gekommen. Meine Mutter buchte meine Geburtstagsparty im November 2008 im Renncenter Hamburg. Dort lieferten meine Gäste und ich uns ein spannendes Duell auf einer Carrerabahn. Das hat mir so viel Spaß gebracht, dass es für meinen Vater und mich zum Hobby wurde. Seitdem sind wir Mitglieder im Rennclub Hamburg.

Um ein Rennen erfolgreich zu fahren, brauche ich ein gut kontrollierbares schnelles Auto, gute Nerven und ein wenig Glück. Ein Rennauto besteht aus einem Chassis, einem Motor, einer Karosserie und vier Reifen, wovon zwei nur als Attrappe dienen. Die Karosserie besteht aus Weichplastikfolie. Diese kann man in seinem eigenen Design lackieren. Die Antriebsreifen bestehen aus Plastik- oder Magnesiumfelgen, die mit Moosgummi überzogen sind. Das Herzstück des Autos ist der Motor. Der Motor sollte dynamisch fahrbar sein und feinfühlig auf Reglerbewegungen des Fahrers reagieren. Den Motor kann man natürlich auch tunen. Ein Wettkampfauto kostet etwa 400 Euro. Dazu kommen noch Kosten für Verbrauchsmaterial, Pflege, Wartung, Startgeld, Fahrt- und Unterkunftskosten. Slot-Racing ist kein preiswertes Hobby. Im Renncenter Hamburg werden Bahnen wie Le Man, Silverstone, nachgebaut. Die in Deutschland meistgefahrene Rennklasse ist der Nordostcup. Der Cup hat vier Läufe, die in Dresden, Hamburg, Berlin und Gotha ausgetragen werden. Eine andere große Wettkampfserie ist der Eurocup. Der Cup hat ebenfalls vier Läufe mit je zwei verschiedenen Rennklassen. Die Rennen werden abwechselnd in Gotha, Brühl, Wien, Pilsen, Prag und Pardubice ausgetragen

2013 habe ich den ersten Platz beim Eurocup belegt. Dadurch bin ich in die Expertenklasse aufgestiegen. Dort muss ich mich jetzt erst einmal beweisen. Mein Ziel ist es, an der Spitze mitzufahren.