Bei beidem zählt der Spaß an der Sache, weiß Schülerin Nora

Viele Jugendliche treiben gern und intensiv Sport. Und sie fragen sich, ob sie gut genug sind, um später einmal Profi zu werden. „Wieso sollte man an einem langweiligen Bürotisch sitzen, wenn man seinen Tag auch im Becken verbringen kann?“ Diese Frage stellt sich die 13-jährige Jenny. Sie würde gern ihr Hobby Schwimmen zum Beruf machen. Jenny ist eine richtig gute Schwimmerin: Im Mai nimmt sie an den norddeutschen Meisterschaften teil. Sie kann sich vorstellen, mit dem Schwimmen ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

Als negativ an ihrem Hobby Schwimmen empfindet Jenny, dass ihr kaum Zeit für ihre Freundinnen bleibt. Da sie Leistungsschwimmerin ist, muss sie viel Zeit ins Training investieren. Für ein weiteres Hobby bleibt keine Zeit. Außerdem befürchtet sie, durch mögliche Verletzungen den Anschluss zu verlieren und nicht mehr im Kader schwimmen zu dürfen. Das setzt Jenny ganz schön unter Druck. Sie weiß: Der Weg zum Erfolg ist lang und hart. Nur wenige Profischwimmer schaffen es, davon zu leben. Jenny hat außerdem Angst, die Lust und den Spaß am Schwimmen zu verlieren, wenn sie es zum Beruf macht.

Sie möchte noch einige Jahre an der Spitze ihrer Altersgruppe mitschwimmen. Sollte sie keine internationalen Erfolge erzielen, würde sie gern die nächste Jugend trainieren und diese zum Erfolg führen. Aber ist Trainerin für Jenny der richtige Beruf? Ich glaube, es ist auf jeden Fall ein Vorteil bei der Berufswahl, wenn man sich für eine Sache besonders interessiert. Von meinen Eltern habe ich oft gehört, dass man nur wirklich gut werden kann, wenn man sich brennend für die Sache interessiert. Es ist wichtig, dass man Spaß hat und mit Herzblut dabei ist; schließlich arbeitet man länger als 40 Jahre.

Von erfolgreichen Menschen hört man oft, dass es wichtig ist, nicht fremdbestimmt zu sein. Fragt man sie, warum sie in ihrem Beruf so glücklich sind, kommen Antworten wie: „Mir ist wichtig, dass ich in der Lage bin, meine Ideen und Ziele, die ich mir gesetzt habe, zu verwirklichen.“ Voraussetzung dafür ist, dass man eine klare Vorstellung entwickelt, was man machen will. Nur dann kann man aktiv darauf hinarbeiten. Das gilt dann sicherlich für beides: für das Hobby wie für den Beruf.