Wellness wird im Badezimmer immer beliebter. Zur Entspannung gehören auch harmonische Designelemente

„Die Hamburger lieben es auch im Bad zurückhaltend. Zudem setzen sie auf eine designorientierte Formensprache und auf Qualität“, sagt Andreas Bitter, der bei Peter Jensen in der Badabteilung arbeitet. Gefragt seien zurzeit hochwertige Aufsatzwaschtische aus Porzellan, Glas oder Edelstahl sowie extrem dünne Waschtischplatten. Diese werden zum Beispiel aus MDF-Platten gefertigt und mit Furnier oder Echtholz belegt. Bei den Farben der Badmöbel dominieren warme Naturholztöne. „Der Trend geht weg von Weiß“, so Andreas Bitter. Da verwundert es nicht, dass Hersteller wie Duravit, Schweizer Bad, Artesi oder burgbad Badmöbel mit Fronten in vielen Farben anbieten.

In Zusammenarbeit mit dem Designer Marc Sadler hat burgbad ein modular aufgebautes Badmöbelsystem entwickelt, das die Wand zum zentralen Gestaltungselement macht. Die verschiedenen Badmöbel, Spiegel- und Waschtischmodelle, die sich individuell kombinieren lassen, verschmelzen bei conceptwall zu einer Einheit, die wohnlich und beinahe schwerelos wirkt. Im Bereich der Oberflächen gibt es Eichenholzdekore in vier Farben und unterschiedlich stark strukturierte Oberflächen bis hin zur sägerauen Optik. Daneben stehen Hochglanz-Lackfronten oder auch effektvolle Keramikfronten zur Auswahl. „Das Programm Cala von burgbad bietet ebenfalls viele Möglichkeiten“, sagt Bitter. Markenzeichen dieses Programms sind Waschtischunterschränke mit ergonomisch gewölbten Fronten, die ein Mehr an Beinfreiheit bedeuten. Auch die Cala-Waschtische greifen mit feinen Materialstärken und geneigten Vorderkanten die sanfte Charakteristik auf.

Für Markus Nölle von Flagstone Hamburg, einem Spezialisten für italienische Badarchitektur, sind Mineralwerkstoffe wie Corian zurzeit das Maß aller Dinge. „Der Werkstoff ist unglaublich vielfältig einsetzbar und außerdem gut zu reinigen“, sagt Nölle. Zum Einsatz kommen die Mineralwerkstoffe zum Beispiel in Waschtischplatten, als Fronten für Möbel und sogar als Duschwände. „Immer mehr Kunden wünschen sich ein maßgeschneidertes Bad, das individuell auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist und in dem Wellness großgeschrieben wird. Daher sind Dampfduschen, Saunen und Hamams ein weiteres großes Thema“, erläutert Nölle. Das Saunamodell Sky vom Hersteller Effegibi beispielsweise gibt es in vier unterschiedlichen Standardausführungen. Darüber hinaus kann es auch nach Maß gefertigt werden.

Ein weiterer Trend im Bad sind spülrandlose WCs, die leicht zu reinigen sind, und Dusch-WCs. Die Modelle Sensowash von Duravit oder AquaClean Sela von Geberit sorgen nicht nur für Frische und Sauberkeit, sondern präsentieren sich auch in einem modernen, schlichten Design. Für den Entwurf des AquaClean Sela war der italienische Architekt und Designer Matteo Thun verantwortlich. Die kompakte Form des neuen Dusch-WCs wurde mit mehreren Preisen gewürdigt. „Ich bin mit dem Ansatz an die Arbeit herangetreten, ein Dusch-WC zu entwerfen, das sich in nahezu jedes Badezimmer einfügt“, erklärt Matteo Thun. Da die Technik in die Keramik des WCs integriert ist, werden die Knöpfe zur Bedienung erst beim Anheben des Deckels am Sitz sichtbar. Die Duschfunktion lässt sich wahlweise über das Bedienfeld am WC-Sitz oder über eine schlanke Fernbedienung steuern.

Für Ästhetik sorgen auch die Armaturen. In Zusammenarbeit mit dem Design-Studio Putman ist eine besonders minimalistische Badezimmerarmatur entstanden. Die „O“ von THG Paris wird in diversen Ausführungen gefertigt: als Drei-Loch-Waschtischbatterie, zur Wandmontage, als Einhebelmischer, als Vier-Loch- oder freistehende Wannenfüll- und Brausearmatur. Charakteristisches Merkmal ist ein gewölbter Ring in Anlehnung an bekannte Objekte aus dem Studio. Im Stil des Industrie-Designs ist auch die neue THG-Kollektion Atlas. Die Oberflächen im Used-Look erhalten ihre teilweise polierte Patina in Spezialtrommeln.

Viele Ideen für die Badplanung enthält das Buch „Die besten Bäder zum Wohlfühlen“ von Heinz Kaiser. Er stellt darin 33 Bäder vor, die von Profis geplant und umgesetzt wurden – vom kleinen Bad unterm Dach bis zum Wohlfühl-Tempel. Anhand von Fotos und Grundrissen zeigt der Autor, wie es architektonisch gelingt, die Komponenten Erholung, Entspannung und Regeneration mit der Reinigung zu vereinen.

Heinz Kaiser: „Die besten Bäder zum Wohlfühlen“, Callwey, 160 Seiten, 49,95 Euro. ISBN: 978-3-7667-1915-7