Die Modeschöpferin Gabrielle „Coco“ Chanel (1883–1971) war eine starke Frau, die sich aus kleinsten Verhältnissen von der gelernten Näherin zur Ikone des Modeolymp hochgearbeitet hat. Ihr Imperium umfasst heute neben Mode auch Schmuck, Accessoires und Parfüm. Rechtzeitig zur kommenden Ausstellung „Mythos Chanel“ mit über 150 originalen Objekten, die das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg ab dem 28. Februar 2014 zeigen wird, kann das Haus eine hochkarätige Neuerwerbung vorweisen. Das magentafarbene Kostüm mit Bluse aus der Haute-Couture-Kollektion Herbst/Winter 1959/60 entstand zwei Jahre, nachdem Chanel das berühmte und vielfach variierte „Chanelkostüm“ erfunden hatte. Das Modell transportiert die androgyne Linie. Zählte doch Chanel zu den Mode-Pionierinnen, die eine junge, emanzipierte Frau vor Augen hatten und sie aus dem Korsett befreiten. Das Kostüm ist aus lose gewebtem Wollstoff, die klassische Cardigan-Jacke ist mit kontrastierenden Borten verziert. Der Rock reicht übers Knie, nach Ansicht von Mademoiselle Chanel der hässlichste Teil des weiblichen Körpers und daher in jedem Fall zu verbergen. Das Kostüm stammt nach Angaben des Vorbesitzers aus dem Eigentum einer Kanadierin, die für Chanel gemodelt hat und das Kostüm als Bezahlung erhalten habe. Die Stiftung für die Hamburger Kunstsammlungen hat es für das Museum angekauft.

Mythos Chanel, 28.2. - 18.5.2014; Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg www.mkg-hamburg.de