Brad Mehldau und Mark Guiliana huldigen als Mehliana dem Clubsound

Es gibt ein neues Traumduo des Jazz: den Pianisten Brad Mehldau und den Schlagzeuger und Perkussionisten Mark Guiliana. Gemeinsam firmieren sie unter Mehliana und kreieren ihren eigenen elektronischen Soundkosmos. Mehldau spielt nicht etwa Klavier, sondern Fender Rhodes und allerlei Vintage Synthesizer und erweist sich gleichwohl als der große Improvisationskünstler an den Tasten. Guiliana wiederum bedient Schlagzeug und Sound-Effekte und fügt ein wenig Groove durch seinen Jungle Beat hinzu. Ein moderner Clubsound entsteht.

Gewiss hat Mehldau im Laufe seiner langen Karriere mit berühmteren Musikern gearbeitet, Pat Metheny, Wayne Shorter, Michael Brecker oder auch Elliott Smith. Er hat Originalkompositionen genauso gespielt wie Jazz Standards und Arrangements von Rockmusik etwa der Beatles oder Radioheads. Das führt dazu, dass er von Pop-affinen Fans, Jazzanhängern und Klassikliebhabern gleichermaßen ins Herz geschlossen wurde. Auch live hat er sich nie gescheut, seinen Stilmix nebeneinander zu präsentieren. Zwischen Coltrane und Gershwin schiebt er durchaus einmal Neil Young oder Brahms ein.

Dabei genießt Mehldau, 1970 in Jacksonville/Florida geboren, unter den Jazzern einen Ruf als Grübler. Sein allumfassender stilübergreifender Eklektizismus führt stets zu offenen Improvisationen, die ihn als einen großen Philosophen des Jazz ausweisen. Der zehn Jahre jüngere Mark Guiliana, geboren in Florham Park/New Jersey, wurde durch seine Zusammenarbeit mit Meshell Ndegeocello oder Gretchen Parlato bekannt. Als Sideman spielte er mit Avishai Cohen, trat aber auch mit seiner eigenen Band Heemt auf. Gemeinsam werden diese beiden Großkönner ihres Fachs allerlei retrofuturistische 70er-Jazzfunk-Grooves mit Drum-’n’-Beat-lastigen Rhythmen kombinieren und den Mojo Club mit Sicherheit nicht zum Grübeln, sondern zum Tanzen bringen.

Mehliana featuring Brad Mehldau & Mark Guiliana 24.11., 21.00, Mojo Club, Tickets 36,95 unter T. 413 22 60 oder T. 30 30 98 98