Immer mehr internationale Restaurants eröffneten Anfang der 80er-Jahre in Harburg

Am Mittwoch, 13. Januar 1982 titelte die Harburger Rundschau: „Ausländische Lokale immer beliebter: ein bißchen Urlaub - gut und billig...“ Weiter heißt es: „die Hausmannskost hat das Nachsehen. Gut gewürzt, preisgünstig und abwechslungsreich - so urteilen Restaurantgäste über das Essen in ausländischen Gaststätten. Sie schätzen dort den freundlichen Service und die nette Atmosphäre, die ein bißchen an Urlaub erinnert. Kein Wunder also, daß sich griechische, portugiesische, chinesische, italienische, türkische Lokale immer größerer Beliebtheit erfreuen. In den Mittags- und Abendstunden sind die ausländischen Restaurants knüppeldickevoll. Das Nachsehen hat bei diesem Trend die deutsche Hausmannskost. Sie ist nicht so attraktiv wie Pizza, Paella, Suflaki, Kebab, Chop Suey und Gambas.“

1980/81 registrierte der Hotel- und Gaststättenverband in Harburg 45 Restaurants, die von Ausländern betrieben werden. Und es kommen immer mehr dazu. Von 1979 bis 1980 stieg die Zahl der ausländischen Gaststätten im gesamten Harburger Gebiet um 18,5 Prozent an.“

In dem Artikel von Rita Gramm heißt es: „Die deutschen Gastronomen spüren die Konkurrenz ihrer ausländischen Kollegen. Aber die Ursachen für die Schwierigkeiten einiger deutscher Gastwirte liegen nicht in dieser Konkurrenzsituation, sondern im Überangebot an Lokalen“. Gramm schreibt weiter: „Unproblematisch ist das Verhältnis von Deutschen und Ausländern auch in einem ganz anderen Fall, nämlich im China-Restaurant Golden City. Dort besteht eine deutsch-chinesische Partnerschaft. Lie Cheng (75) und Hermann Lewin (81) führen gemeinsam seit 1977 das Geschäft am Lüneburger Tor. Die Zusammenarbeit der beiden hat eine lange Geschichte. Hermann Lewin hat 32 Jahre in Shanghai gelebt. Dort heiratete seine Tochter den Sohn seines heutigen Partners“.