Politik diskutierte lange im Harburger Kreistag, bevor der Müllvertrag unterschrieben wurde

Winsen. Am Montag, 11. September 1995 eröffneten die Mitglieder des Ruderclubs Süderelbe ihr neues Vereinshaus am Schweenssand Hauptdeich, nachdem zwei Jahre zuvor der Grundstein gelegt worden war. Das alte Bootshaus im König-Georg-Deich hatten die Ruderer wegen der veränderten Strömungsverhältnisse der Elbe aufgeben müssen.

Im Landkeis Harburg hat man derweil ganz andere Probleme. Hier wird im Kreistag gerade um den Einstieg des Landkreises in die geplante Müllverbrennungsanlage Rugenberger Damm gekämpft. Damals haben nicht nur die Grünen erhebliche Bedenken wegen der Verträge. Auch die FDP-Fraktion im Harburger Kreistag hat Vorbehalte gegen den Einstieg

Es knistert in der Koalition von CDU und FDP. Allerdings macht die Parteibasis der Liberalen Druck auf die Kreistagsfraktion. Die Basis hat größere Bedenken wegen des Vertrages mit Hamburg. Da hat die Kreistagsfraktion der FDP aber schon einen Grundsatzbeschluss in der Koalition gefasst, den Vertrag eben doch zu unterschreiben. Die Basis-Liberalen wollen andere Angebote wie aus dem Ruhrgebiet genauer prüfen lassen.

Am Ende baut dann die Verwaltungsspitze im Kreishaus den Druck auf den Kreistag auf. Das Argument: Wenn der Landkreis seinen Müll ausschreibe, riskiere er, durch den Zeitverlust in anderen Deponien keine Kapazitäten mehr zu bekommen.