Morgens um 7 Uhr in Norderstedt… Nein, natürlich nicht! Um diese Zeit sind Journalisten in der Regel noch nicht im Einsatz. Es sei denn, sie wittern irgendwo eine Sensation. Der Alltag beginnt anders: Morgens um 9.30 Uhr, einmal in der Woche auch um 9 Uhr, in Norderstedt: Um diese Zeit fangen Redakteure an, auf Touren zu kommen. Das liegt vor allem daran, dass zwar nicht ohne Ende, aber mit einem offenen Ende gearbeitet wird. Häufig verschiebt sich der Arbeitstag in die Abendstunden.

Im ersten Stock des Kontorhauses an der Rathausallee, also in unmittelbarer Nachbarschaft zum Rathaus, hat die Redaktion der Regionalausgabe Norderstedt des Hamburger Abendblatts ihren Sitz. Die Kollegen aus dem Anzeigenbüro arbeiten direkt darüber im zweiten Stock. Wie entsteht eine Zeitung, warum gibt es keine weißen Stellen auf einer Zeitungsseite, woher kommen die Nachrichten? Das sind Fragen, die immer wieder gestellt werden.

Zauberei ist das nicht, sondern relativ durchdachte Arbeit. Und die beginnt mit der Themenkonferenz um 9.30, montags um 9 Uhr. Im Konferenzraum treffen sich die anwesenden Mitarbeiter aus der Lokalredaktion, der Sportredaktion und dem Sekretariat. Alle tragen vor, was sie für die nächste Ausgabe beizutragen haben, oder welche Themen längerfristig im Laufe der Woche anstehen oder angepackt werden. Gemeinsam wird dann überlegt, welches Thema sich als Titelgeschichte , dem Aufmacher, eignet, was auf die Seiten verteilt wird, welche Fotos groß, welche klein gebracht werden. Ist das alles festgelegt, machen sich die Kolleginnen und Kollegen an die Arbeit: Recherchieren, telefonieren, fotografieren, zu Terminen fahren, interviewen. Interessante Themen landen oft auch auf der Norddeutschlandseite des Abendblatts.

Wenn alles zusammengetragen ist, beginnt die eigentliche Arbeit. Die Produktionsredakteure bauen die Seiten. Für die schreibenden Redakteure bedeutet das in der Regel, sie müssen sich exakt an die vorgegeben Längen im Layout halten. Eine Zeile zu kurz, eine zu lang: Das geht gar nicht. Besonders eifrige Kollegen schreiben ihre Texte auch manchmal früher, aber im Arbeitsalltag kommt das, zumindest bei den jeweiligen Seitenaufmachern, eher selten vor. Von jedem Text wird zusätzlich eine Online-Version mit Foto und entsprechenden Links angefertigt. Am Ende des Tages hängt das fertige Produkt als Rohware an der Wand – die Zeitung für den nächsten Tag.