Studierende der Musiktheaterregie inszenieren „Remis“

Die „Studienprojekte“ sind so etwas wie die Gesellenstücke angehender Musiktheaterregisseure. Drei Inszenierungen dieser Art müssen angehende Bachelors des Faches Musiktheaterregie auf die Bühne gebracht haben, bevor sie mit der vierten ihr Meister- oder eben Bachelorstück vorlegen. Wie viel Mut und Freiraum zum Experiment die Jungregisseure haben, zeigen die beiden anstehenden Inszenierungen.

Die Tschechin Vendula Nováková schildert in der Oper „Das schlaue Füchslein“ ihres Landsmannes Leos Janácek zwei Gesellschaften, die einander unversöhnlich gegenüberstehen und einander zugleich ähnlicher sind, als sie glauben. Außerdem stellt Nováková die Musiker als Darsteller auf die Bühne: „Man darf sie doch nicht im Orchestergraben begraben!“ Gesungen wird auf tschechisch, die Musik erklingt in einer Kammerfassung für zwei Klaviere, Schlagwerk und Flöte, die Studenten aus der Kompositionsklasse von Fredrik Schwenk erstellt haben.

Eine wesentliche Rolle spielt das Orchester als Kommentator auch in Monteverdis „Il Combattimento di Tancredi e Clorinda“, einem Zwitter von Drama und Epos, der in der Musikgeschichte einzigartig ist. Rahel Thiel konzentriert sich bei ihrer Inszenierung auf die Figur des Testo. Der erzählt vom tragischen Kampf zwischen der Sarazenin Clorinda und dem Christen Tancredi, der die Geliebte erst erkennt, als er sie tödlich verwundet hat. Thiel stellt uns Testo als einen Dichter vor, dem die Kontrolle über das Geschehen zunehmend entgleitet.

„Remis“ 17.10.2013, 19.30 (Premiere), Forum der Musikhochschule. Karten zu 16,- (erm. 8,-) unter T.44 02 98 oder 453326. Weitere Aufführungen: 19.10., 19.30, 20.10., 16.00