Ion Marin dirigiert Strawinskys „Feuervogel“ und andere akustische Leckerbissen

Mit dem Programm ihres zweiten Abonnementskonzertes haben die Hamburger Symphoniker einen echten Publikumsrenner am Start: Lalos „Symphonie espagnole“ und Strawinskys „Feuervogel“ versprechen satte Klangfarben, Rhythmus und Dramatik. Entsprechend spielt das Orchester das Programm gleich an zwei Tagen hintereinander und hat ihm den Stempel „Ear Catcher“ verliehen. Mit diesem Prädikat versehen die Symphoniker all jene Programme, die für junge Leute und Konzerteinsteiger besonders attraktiv sind. Auch Solist und Dirigent punkten durch Beliebtheit: Der Geiger Guy Braunstein ist seit Jahren Stammgast der Symphoniker; und mit Gastdirigent Ion Marin wird es bereits beim 8. Symphoniekonzert der Saison im April 2014 ein Wiederhören geben.

Glückliche Begegnungen sind auch das Geheimnis hinter den beiden Werken des Abends. Der Franzose Edouard Lalo komponierte seine „Symphonie espagnole“ 1874 für den spanischen Geiger Pablo de Sarasate. „Ihr Eintritt in mein Leben war mein größtes künstlerisches Glück. Ich schlief, Sie weckten mich“, schrieb der dankbare Komponist seinem Solisten. Tatsächlich hatte es bis dahin mit Lalos Karriere nicht zum Besten gestanden. Doch pünktlich zur Weltausstellung 1875 komponierte der Verkannte sein von spanischer Folklore inspiriertes Konzert, das den Titel „Symphonie“ mehr zur Tarnung trägt. So gab Lalo den Anstoß zum Spanien-Hype – gut einen Monat bevor Bizet mit seiner „Carmen“ herauskam.

Igor Strawinsky verdankt den Startschuss zu seiner steilen Karriere Sergej Diaghilew. Am 6. Februar 1909 hörte der Impresario erstmals ein Werk des jungen Komponisten. Er ließ Strawinsky eine kleine Talentprobe abliefern; und als diese pünktlich fertig wurde, beauftragte Diaghilew den völlig Unbekannten mit dem Ballett für die kommende Pariser Saison. „Seht ihn euch an, er ist der Mann am Vorabend seines Ruhms“, soll Diaghilew einen Tag vor der Premiere des „Feuervogel“ gesagt haben. Am Tag darauf begann Strawinskys Aufstieg.

2. Symphoniekonzert 20.10. um 19.00 und 21.10. um 19.30, Laeiszhalle, Großer Saal. Karten zu 8,- bis 42,- unter T.35766666