In „Liliom“ brillieren Alina Cojocaru und Carsten Jung

Der Ballett-Oscar, der Prix Benois de la Danse, krönte den sensationellen „Liliom“-Erfolg, den Alina Cojocaru und Carsten Jung in John Neumeiers Ballettlegende feierten. Auch die Kritiker des „Tanz“-Magazins wählten das Paar zu Tänzern des Jahres 2012.

Neumeier glückte in „Liliom“ zu Michel Legrands Musik ein glänzender Coup. Wer Ferenc Molnárs Schauspiel kennt, sah der Übertragung der „Vorstadtlegende“ in Tanz mit Skepsis entgegen. In der deutschen Fassung spielt das Stück in Wien oder Berlin. Neumeier verlegte jedoch die bittersüße Liebesgeschichte zwischen dem kernigen Karussellausrufer und dem Dienstmädchen Julie nach Amerika zur Depressionszeit in einen Vergnügungspark, inspiriert durch die Musical-Version des Stücks „Carousel“.

Alina Cojocaru verkörpert ideal den Ballerinen-Typus, den sich Neumeier wünscht: Sie ist keine glamouröse, in ihre Brillanz verliebte Tänzerin, obwohl sie als hochvirtuos gilt, sondern eine Menschendarstellerin mit Herz und Verstand, natürlichem Format und technischer Finesse. Carsten Jung, ein Muskelpaket, versteht es, unter Lilioms rauer Schale dessen weiche, verwundete Seele zu zeigen, und fand die Rolle seines Lebens in Neumeiers bildstarkem, so berührenden wie mitreißenden Ballett-Theater.

„Liliom“ 10., 11., 12., 18., 19.10., jeweils 19.30, Staatsoper, Karten zu 5,- bis 107,- unter T. 35 68 68