Ohne Lebensmittel läuft nichts. Das macht die Branche zu einem stabilen Wirtschaftsfaktor

Essen und Trinken hält nicht nur Leib und Seele zusammen, sondern auch eine lange Wertschöpfungskette, die vom landwirtschaftlichen Erzeuger bis zum Lebensmitteleinzelhandel und zur Gastronomie reicht. Mittendrin liegt die Ernährungsindustrie. Zuverlässig versorgt sie in Deutschland 82 Millionen Bürger - und eine Exportquote von 30 Prozent belegt, dass die Verbraucher weltweit die Qualität deutscher Produkte schätzen. Mit über 550.000 Beschäftigten und rund 6000 Betrieben ist die Branche der viertgrößte Industriezweig Deutschlands.

Zu den weltweit bedeutendsten Verbrauchsgüterherstellern gehört der niederländisch-britische Konzern Unilever mit seinen bekannten Marken wie Pfanni, Rama, Becel, Knorr oder Langnese. Die Geschäfte für die Region Deutschland, Österreich und die Schweiz werden von der Zentrale in der Hamburger HafenCity aus gesteuert.

Prominente Logos und Fertiggerichte sind jedoch nur eine Seite der Lebensmittelindustrie. Daneben gibt es eine Reihe von Betrieben, die nur Insidern namentlich bekannt sind, deren Erzeugnisse jedoch als wichtige Bestandteile in vielen Produkten und auf unseren Tellern landen etwa Ingredion in Hammerbrook als weltweit führendes Unternehmen in der Entwicklung und Produktion hochwertiger Spezialstärken. Oder die Ohly GmbH, die von Wandsbek aus die internationalen Märkte mit Hefeextrakten beliefert.

Die Lebensmittelindustrie liefert auch Flüssiges. Ganz besonders die Branche rund um das Lieblingsgetränk der Deutschen fühlt sich in der Hansestadt zu Hause. In den 149 Litern Kaffee, die hierzulande jeder Mensch im Jahresdurchschnitt trinkt, steckt fast immer auch ein Stückchen Hamburg: Rund eine Million Tonnen Rohkaffee, nach Erdöl das zweitwichtigste Handelsgut der Welt, werden im Hamburger Hafen umgeschlagen. Ein Drittel des gesamten deutschen Kaffeeimports gelangt nach Wilhelmsburg, wo es im hochmodernen Kaffeespeicher der hanseatischen Neumann Kaffee Gruppe (NKG), Europas größter Kaffeelagerei, gewogen, sortiert und gereinigt wird, bevor den Bohnen in Röstereien ihr Aroma verliehen wird.