Gedanken eines Hamburger Gymnasiasten zu unserer sich rasant entwickelnden Informationsgesellschaft

Wir leben in einem Zeitalter der Veränderung und des Fortschritts. Die Medien werden von allen Altersklassen und Bildungsschichten genutzt. Die Frage ist, welchen Einfluss die neuen Medien auf unsere Gesellschaft hinsichtlich der Entwicklung ihrer Normen und Werte haben. Soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter bieten einerseits die Möglichkeit der weltweiten Vernetzung, mindern aber auch den realen sozialen Kontakt zwischen Menschen. Massenmedien haben den Auftrag Informationen unabhängig zu vermitteln, Kritik zu üben und zur Meinungsbildung der Gesellschaft beizutragen. Sie haben sich längst in unseren Alltag etabliert und können auf verschiedenste Art und Weise genutzt werden. Es steht außer Frage, dass beispielsweise das Fernsehen eine wichtige Lernumgebung für Kinder darstellt und die Vorstellungen von Realität kultiviert. Jedoch birgt das Nutzen des Fernsehens speziell im Kindesalter Risiken. Wer zu viel Zeit vor dem Fernseher verbringt, versäumt grundlegende Lebenserfahrungen und Sozialisierungsprozesse. Das wirkt sich wiederum negativ auf die Entwicklung der eigenen Wertvorstellungen aus. Strukturiert man sein Fernsehprogramm hingegen sinnvoll, kann das Fernsehen durchaus Lernerfolge potenzieren.

Die technischen Fortschritte und Errungenschaften seit der Industrialisierung Mitte des 19. Jahrhunderts sind bemerkenswert und entwickeln sich noch immer stetig und in rasanter Geschwindigkeit. Das Problem: Die ökonomische und technische Entwicklung ist schneller gewachsen als die moralische, kulturelle und geistige. So ist zum Beispiel der eigene finanzielle und materielle Wohlstand vielen Menschen wichtiger, als eine gerechte und soziale Verteilung der Güter. Geht der Durchschnittskonsument in ein Kaufhaus, wählt er beispielsweise ein Kleidungsstück nach der Optik und des Preises aus. Kaum jemand hinterfragt das Vorhandensein von sozialethischen Mindeststandards in den Produktionsländern. Darin liegt das Problem der Globalisierung. Es fehlt die notwendige Transparenz. Sie gäbe uns die ungefilterte Wahrheit über die tatsächliche Situation in einigen Ländern wieder.

Die Medien sollen uns unabhängig informieren. Auch dafür ist Transparenz unumgänglich. Sie lässt uns die Wirklichkeit verstehen und uns eine subjektive Meinung bilden. Unabhängig von Entwicklung, Fortschritt und Innovation sollte man das pflegen, was unsere Gesellschaft trotz Konflikten und Meinungsverschiedenheiten verbindet: unsere Werte. Der Mensch muss sich den Fortschritt und die Technologie zum Untertanen machen, nicht umgekehrt.