Andere Länder, andere Sitten. Schülerinnen des Gymnasiums Grootmoor berichten von ihren Erfahrungen in Frankreich und Spanien

Schulen bieten ihren Schülern mit Austauschprogrammen die Möglichkeit, fremde Kulturen und Sprachen kennenzulernen. Schülern wird angeboten in die verschiedensten Länder weltweit zu reisen. Das Gymnasium Grootmoor bietet Austauschprogramme nach Frankreich, Spanien, Australien und in die Schweiz an. Wir haben vergleichbare Erfahrungen aus Saintes in Frankreich und aus Teruel in Spanien mitgebracht. In beiden Ländern werden die Schüler für zwei Wochen in Gastfamilien untergebracht.

Erste Unterschiede gibt es im Schulalltag. In Frankreich hat jeder Lehrer seinen eigenen Klassenraum. Deshalb kommen die Schüler zu den Lehrern und nicht andersherum. Vorteil: Die Klassenräume sind ordentlich und an ein Fach angepasst sind. Weiter gibt es in Frankreich eine strenge Aufsicht der Schüler auf dem Schulgelände. Die Schulpforten werden nach Schulbeginn von den Aufsichtslehrern geschlossen.

Das ist eine Vorsichtsmaßnahme für die Schüler, die das Schulgelände vorzeitig verlassen wollen.

Im Gegensatz dazu ist der Schulalltag in Spanien nicht ansatzweise so diszipliniert wie in Deutschland. Für viele von uns war es völlig neu, sich den Lebensgewohnheiten in der Familie anzupassen. Das fängt schon beim Essen an. In Frankreich gibt es täglich das typisch französische Frühstück. Süßer Brotaufstrich, kleine Schokoladenbrötchen und dazu Kakao oder Kaffee. In Spanien wird Schinken traditionell zu fast jeder Mahlzeit serviert wird. Wie viele andere spanische Städte hat Teruel für diese Schinkenkeulen eine eigene Fabrik. Außerdem wird in Spanien fast jeden Tag Fleisch gegessen, egal ob Schwein oder Hühnchen. Interessant ist, dass Familien in Frankreich und in Spanien zu jeder Tageszeit gemeinsam essen. Der Vater kommt mittags sogar nach Hause. Das kommt in Deutschland selten vor.

Weiter geht es mit der Mobilität. In Frankreich und in Spanien fahren die Menschen selten mit dem Fahrrad, sondern nutzen viel mehr das Auto, auch wenn der Ort noch so klein ist. Immerhin fahren die Schüler nachmittags ab und zu mit dem Bus nach Hause. In Deutschland nutzen viele das Fahrrad und die öffentlichen Verkehrsmittel.

Besonders große Unterschiede zum deutschen Alltag gibt es in Spanien.

Der Fernseher läuft den ganzen Tag, ganz gleich ob jemand zusieht, oder nicht. Sogar während des Essens. Außerdem geht die ganze Familie aufgrund des warmen Klimas sehr spät ins Bett. Einige Grundschulkinder erst um 24 Uhr. Gemeinsam haben alle drei Länder inzwischen die typisch französische Begrüßung. Ein Küsschen links, ein Küsschen rechts.

Wir Schüler haben in Frankreich sowie in Spanien gute Erfahrungen gesammelt, teilweise durch lustige Situationen. Es lohnt sich an einem Austausch teilzunehmen, um das wahre Leben in fremden Ländern kennenzulernen. Dank moderner Kommunikationsmittel kann man sich früh auf die neuen Familien einstellen und auch nach dem Besuch weiter mit ihnen in Kontakt bleiben.