Stockhausen-Brüder beenden Symphoniker-Residenz

Zum Ausklang ihres Jahres als Artists in residence bei den Hamburger Symphonikern entwerfen Markus und Simon Stockhausen gewissermaßen ein klingendes, dreiflügeliges Altarbild. "Windschatten" heißt die Raumklang-Komposition, die am Pfingstsonntag in der Kirche St. Nikolai am Klosterstern ihre Uraufführung erleben wird, und die aus drei auch inszenatorisch klar voneinander abgegrenzten Teilen besteht. Als Solist am Flügelhorn stellt sich Markus Stockhausen zunächst musikalischem Material, das ihm auf der Empore verteilte tiefe Bläser und Hörner liefern. Fragmente daraus kehren, elektronisch von Simon Stockhausen bearbeitet, im zweiten Teil wieder. Den prägt Markus Stockhausen nun von der Empore aus, während unten andere Orchestergruppen als zuvor die von ihm vorgegebenen Linien musikalisch weiterspinnen. Erst im dritten Teil treffen Solist und komplettes Orchester im Altarraum aufeinander - alle gemeinsam spielen nun auch mit Klangmaterial, das in Echtzeit von zwei an den Kirchenmauern montierten und auf die Straße ausgerichteten Mikrofonen geliefert wird. Die Innenwelt der Außenwelt der Innenwelt.

Windschatten, 19.5., 19.30 St. Nikolai am Klosterstern, Karten zu 20,- (erm. 10,-) unter T. 44 02 98