“Die Arabische Nacht“ nach Roland Schimmelpfennig

Was passiert, wenn man keine Flüssigkeit mehr zu sich nimmt? Man halluziniert. Was passiert, wenn man halluziniert? Man sieht und hört Dinge, die es gar nicht bzw. nur im eigenen Innern gibt. Und wenn das alles in einem Bühnenstück zusammenkommt, erhält man "Die Arabische Nacht" von Roland Schimmelpfennig. Da versiegt nämlich eines Sommernachts in der Stadt das Leitungswasser, und die Leute rasten aus. Der "Sommernachtstraum" wurde ja bereits in der Vertonung von Henry Purcell oder Benjamin Britten zur Spielstätte des Übersinnlichen. Auch Christian Jost ist eigener Aussage zufolge immer "auf der Suche nach dem magischen Moment". In der schillernd-sinnlichen, auch Exotisches oder Blues nicht verschmähenden Musik des 1963 geborenen Komponisten wird der anonyme Wohnblock, in dem alles ausgeträumt zu sein scheint, zum Labyrinth magischer Veränderungen, einer Psychonacht des Besonderen für verborgene Sehnsüchte und Ängste der fünf Protagonisten. 2008 erlebte die Oper ihre Premiere in Essen. Stephan Krautwald schließt mit der Inszenierung sein Studium an der Theaterakademie Hamburg ab, die musikalische Leitung hat David Niemann.

"Die Arabische Nacht" 6. & 13.4., 19.30, 14.4., 16.00, Hochschule für Musik und Theater. Karten zu 16,- unter T. 44 02 98 oder T. 45 33 26