Das Studio für Alte Musik bittet zu einer Reihe von Konzerten

Längst ist es in den bürgerlichen Konzertsälen angekommen, das Phänomen mit dem sperrigen Namen "historisch informierte Aufführungspraxis". Dass barockes Repertoire auf speziellem Instrumentarium gespielt wird, ist heute im besten Sinne normal. Der Originalklangbewegung geht es auch nicht primär um die Hardware. Sondern um die Frage: Wie wurde denn diese Musik gespielt? Wie formte man Töne, wie phrasierte man, setzte Vibrato und Klangeffekte ein - und welche Gedankenwelt stand dahinter?

Es waren die Praktiker, die zu Forschern mutierten, zu Klangexperimentierern, die in den Bibliotheken den Staub von den Handschriften bliesen. Die Musikhochschulen haben am Siegeszug dieser Bewegung weniger Anteil. In den heiligen Hallen der institutionalisierten Ausbildung ist das Bemühen um ein vertieftes Verständnis der Zeitgeschichte und der Entstehungsbedingungen erst spät angekommen.

Umso mehr ist die Hochschule für Musik und Theater zu loben, die schon recht früh eine Abteilung für Alte Musik installiert hat. Dieses Semester präsentieren der Blockflötenprofessor Peter Holtslag, seine Kollegen und Studenten in einer Reihe von Veranstaltungen die klangliche und stilistische Vielfalt einer Musik, die zwar "Alt" heißt, aber oft so aufregend und taufrisch klingt.

Konzerte in der Reihe Alte Musik: "Stars von Morgen" 17.4., 19.30, Rathaus Harburg. Karten an der Abendkasse; "Semper Dowland semper dolens" 21.4., 18.00, Barlach-Haus. Karten zu 15,- unter T. 82 60 85; "Italienische Instrumentalmusik des frühen Seicento" 14.5., 20.00, Museum für Kunst und Gewerbe. Karten an der Abendkasse; "Das Madrigal - wie aus Vokalmusik Instrumentalmusik wurde" 11.6., 20.00, Spiegelsaal des Museums für Kunst und Gewerbe. Karten an der Abendkasse