Hindemith und Wagner, dirigiert in der Laeiszhalle von Christoph Eschenbach

Man kann ja so einiges über Paul Hindemith behaupten, dass seine Musik spröde sei beispielsweise, und dass vieles aus seinem Werkkatalog immer noch viel zu oft gespielt wird. Eines allerdings muss man dem vor 50 Jahren gestorbenen Frankfurter lassen: Musikalischen Humor hatte er, und das reichlich und gern auch mit gekonnt dosierter Ironie angereichert. Deswegen ist es nur konsequent, dass der ehemalige NDR-Chefdirigent Christoph Eschenbach in seinem Abo-Konzert ein geradezu drolliges Frühwerk Hindemiths präsentiert, die respektlos widerborstige Kammermusik Nr. 1 op. 25, eine Mischung aus Anspielungen auf Strawinsky, Milhaud und Dada und sehr unkonventionell instrumentiert. Hier werden unter anderem ein Foxtrott, eine Sirene und eine mit Sand gefüllte Blechdose präsentiert. Kombiniert wird dieser Ausreißer aus dem seriösen Fach mit der Sinfonie in Es, ein Orchesterstück, in dem der Kunst-Handwerker Hindemith gekonnt zu Wort kommt und auch der eine oder andere deutliche Anklang an Wagners Hang zum Großformatigen.

Dramatischer wird es in der Original-Wagner-Abteilung: Nach einem lyrischen Vorglühen mit dem „Siegfried- Idyll“, das Wagner seiner Gattin Cosima als Erinnerung an die Geburt des ersten Sohns Siegfried schrieb, geht es in Brünnhildes Schlussgesang „Schichtet mir starke Scheite“ aus dem Finale der „Götterdämmerung“ um das tragisch unfreiwillige Ableben von Siegfried Wagners Vornamensvetter. Als Heldenwitwe steht die Sopranistin Petra Lang auf der Bühne der Laeiszhalle und gibt einen kleinen Vorgeschmack auf die Bayreuther Festspiele. Da singt sie nämlich in diesem Jahr die Ortrud im „Lohengrin“.

Abo-Konzerte 11.4., 20.00, 14.4., 11.00, Laeiszhalle. Karten unter T. 0180/178 79 80 oder www.ndrticketshop.de